Die nordrhein-westfälischen Krankenhäuser haben vor Insolvenzen als Folge der Kostensteigerungen gewarnt. Die gesetzlich reglementierte Finanzstruktur erlaube es den Krankenhäusern nicht, gestiegene Kosten durch höhere Preise auszugleichen. Deshalb sei für das laufende Jahr schnell eine individuelle Entlastung erforderlich, für das kommende Jahr müsse aber eine strukturelle Lösung definiert werden, sagte Ingo Morell, Präsident der Krankenhausgesellschaft Nordrhein-Westfalen (KGNW).
"Die um ein Vielfaches gestiegenen Kosten bringen viele Krankenhäuser an die Grenze ihrer wirtschaftlichen Handlungsfähigkeit und haben das Potenzial, einen Strukturbruch in der
Gesundheitsversorgung auszulösen. Ohne ausreichende Unterstützung des Bundes droht schon im Jahr 2023 eine Insolvenzwelle unter den Krankenhäusern", warnte Morell. Es gehe dabei nicht nur um Liquidität, denn die Krankenhäuser müssten inzwischen Geld ausgeben, das sie nie wieder erwirtschaften könnten.
"Bund und Länder müssen den Beschäftigten in den Krankenhäusern mit einem eindeutigen Signal Sicherheit geben, die nach aufreibenden Pandemie-Wellen zuletzt noch die Sorge um ihre Arbeitsplätze aushalten müssen." Jedem solle zudem klar sein, dass der Verlust einer flächendeckenden Krankenhausversorgung die Kommunen als Garanten der Daseinsvorsorge überfordern werde. KGNW-Präsident Morell forderte deshalb von der Bundesregierung zügiges Handeln auch mit Blick auf die sich bereits auftürmende neue Pandemiewelle.
Im Erzbistum Köln berichteten Krankenhausträger, "dass ihre Energieversorger die Preise stark anziehen und sogar abgeschlossene Versorgungsaufträge innerhalb der Vertragslaufzeiten kündigen", so der Kölner Diözesan-Caritasdirektor Dr. Frank Johannes Hensel.