Wohlfahrt und Kirche können eine wichtige Rolle bei der Transformation der Ernährungssysteme spielen, insbesondere durch die Weiterentwicklung der Verpflegungsangebote, aber auch als wichtige Multiplikatorinnen in ihren Einrichtungen, in der Gesellschaft und in der Politik.
Das erklärte Stephanie Wunder vom Thinktank Agora Agrar beim zweiten Klima-Forum für Wohlfahrt und Kirche mit 140 Teilnehmenden in Köln. Veranstalter waren auch diesmal der Kölner Diözesan-Caritasverband und die Abteilung Schöpfungsverantwortung des Erzbistums Köln, Kooperationspartnerin war auch die Caritas in NRW
In seinem Grußwort zum Klima-Forum betonte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, dass "der Ernährungssektor weltweit für ein Drittel der klimaschädlichen Emissionen verantwortlich" sei. Er sieht Verbände wie die Caritas als Taktgeber einer Ernährungswende: "Gerade die Gemeinschaftsverpflegung bietet uns die Chance, eine nachhaltige, gesunde Ernährung breit zu verankern." Für den Wandel, so Özdemir weiter, "brauchen wir so viele wie möglich, die sich gemeinsam auf den Weg machen. Deshalb freue ich mich ganz besonders, dass Wohlfahrt und Kirche hier vorangehen."
Selbstverpflichtung
Mit einer Selbstverpflichtung möchten die fünf Diözesan-Caritasverbände in Nordrhein-Westfalen jetzt die Ernährungswende voranbringen. Sie einigten sich darauf, ab sofort ein emissionsarmes Versorgungsangebot mit stark reduziertem Anteil tierischer Produkte einzuführen. Außerdem verpflichteten sie sich zu einer sozial- und klimagerechten Beschaffung von Speisen und Getränken sowie zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung und Abfällen.