Jeder zweite leistet ein Ehrenamt
Durchschnittlich betrage der zeitliche Aufwand für ein Ehrenamt pro Person und Jahr rund 213 Stunden. Die meisten Menschen (22 Prozent) seien im Bereich Wohlfahrt tätig, gefolgt von Sport (21 Prozent) sowie Kinder- und Jugendarbeit (15 Prozent). Für die repräsentative Studie befragte das Forsa-Institut im Auftrag von Westlotto im Januar rund 10600 Erwachsene in 53 Landkreisen und kreisfreien Städten. Unter den Begriff Ehrenamt fallen laut Angaben alle Tätigkeiten, die die Befragten selbst dieser Kategorie zuordneten.
Westlotto gibt nach eigenen Angaben jährlich einen Teil der Spieleinsätze an gemeinnützige Organisationen in den Bereichen Sport, Kultur, Wohlfahrt sowie Natur- und Denkmalschutz weiter. Im Jahr 2020 seien es etwa 702 Millionen Euro gewesen.
Die Studie zeigt auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf das Ehrenamt, wie es hieß. Fast die Hälfte (46 Prozent) der Befragten gab an, das freiwillige Engagement eingeschränkt zu haben. 22 Prozent investierten etwas und 24 Prozent deutlich weniger Zeit dafür. "Das zeigt auf, dass wir viel Kraft darauf verwenden müssen, diese Menschen wieder zurück in das Ehrenamt zu führen", sagte Westlotto-Sprecher Andreas Kötter vor Journalisten. Wichtig sei es den Menschen, Wertschätzung für ihre Arbeit entgegenzubringen. Fast die Hälfte der Ehrenamtlichen fühlen sich der Studie zufolge weniger oder gar nicht wertgeschätzt. Das Ehrenamt brauche mehr Zuwendung in Form von finanziellen Mitteln und unbürokratischen Möglichkeiten, Dinge einfach umzusetzen, so Kötter. Die Gesellschaft muss dafür sorgen, dass Engagement möglich ist und gesehen wird.
Mit Blick auf die Ukraine sagte der Vorsitzende der Freien Wohlfahrtspflege NRW, Christian Woltering: "Humanitäre Katastrophen wie jetzt gerade würden wir ohne das Engagement Ehrenamtlicher nicht schaffen." Auf der anderen Seite biete das Ehrenamt für die Engagierten auch gesellschaftliche Teilhabe.
KNA