Neue Chancen für junge Geflüchtete
Wie mag es sein, als junger geflüchteter Mensch in einem Land zu leben, in dem Fach- und Arbeitskräfte fehlen - und gleichzeitig der Aufenthalt so vieler nur "gestattet" oder "geduldet" ist? Allein in Nordrhein-Westfalen gibt es rund 23000 junge Geflüchtete zwischen 18 und 27 Jahren, die Angebote der Ausbildungs- und Arbeitsförderung aus diesem Grund nicht oder nur eingeschränkt nutzen können. Ihre sozialen Teilhabemöglichkeiten sind begrenzt, die stets drohende Abschiebung belastet die Psyche, und als Perspektiven blieben Langzeitarbeitslosigkeit und Sozialleistungsbezug.
Wie mag es sein, als junger geflüchteter Mensch in einem Land zu leben, in dem Fach- und Arbeitskräfte fehlen - und gleichzeitig der Aufenthalt so vieler nur "gestattet" oder "geduldet" ist? Allein in Nordrhein-Westfalen gibt es rund 23000 junge Geflüchtete zwischen 18 und 27 Jahren, die Angebote der Ausbildungs- und Arbeitsförderung aus diesem Grund nicht oder nur eingeschränkt nutzen können. Ihre sozialen Teilhabemöglichkeiten sind begrenzt, die stets drohende Abschiebung belastet die Psyche, und als Perspektiven blieben Langzeitarbeitslosigkeit und Sozialleistungsbezug.
In NRW haben sich viele Akteure in Politik und Verwaltung, Unternehmen, Gewerkschaften, Kammern, Initiativen und nicht zuletzt in der Freien Wohlfahrtspflege früh dafür starkgemacht, andere Akzente zu setzen und Lücken in der Fördersystematik des Bundes auch durch den Einsatz von Landesmitteln zu schließen. Ein wichtiger Ort zur Vernetzung ist der von der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit eingesetzte Beirat Integration von geflüchteten Menschen in Arbeit und Ausbildung. 2019 endlich folgte der Start der mit 50 Millionen Euro Fördervolumen ausgestatteten Landesinitiative "Durchstarten in Ausbildung und Arbeit".
Die Mittel für Angebote in fünf modularen Bausteinen erhielten durchweg nur Kommunen, die sie an freie Träger weitergeben konnten, aber nicht mussten. Anders einzig beim Baustein "Innovationsfonds": Hier konnten sich Vereine, Verbände und andere Organisationen direkt bewerben. Entstanden sind so 18 innovative und wirksame Projekte. In Köln etwa ermutigt IN VIA junge Geflüchtete, ihre kulturellen und künstlerischen Talente einzubringen, bevor sie auf eine Tätigkeit im sozialen oder erzieherischen Bereich vorbereitet werden. Der Anteil von geflüchteten Frauen in den Projekten ist überdurchschnittlich hoch.
Ähnliches gilt für den Baustein "Coaching". Gerade hier zeigt sich, wie nötig es für Geflüchtete und Unternehmen ist, für all ihre Fragen eine konkrete Ansprechperson zu haben. Nötig ist allerdings, dass nicht erst mit dem offiziellen Start der Berufsausbildung, sondern schon bei der Teilnahme an vorbereitenden Angeboten wie "Durchstarten in Ausbildung und Arbeit" ein Abschiebeschutz greift.
Die Caritas fordert, dass die neue Landesregierung ihre Gestaltungsmöglichkeiten nutzt und an der Förderung solcher Erfolgsprogramme festhält.
Weitere Beiträge zum Thema "Migration und Integration" finden Sie hier in unserem Themendossier.