Corona belastet den Ausbildungsmarkt erheblich
Die Zahl der Bewerberinnen und Bewerber um einen Ausbildungsplatz ist in der Corona-Pandemie stark zurückgegangen, so die Statistik der Bundesagentur für Arbeit. 2020/2021 gab es 107529 Bewerber um einen Ausbildungsplatz (2018/2019: 128508). Ein Grund sind die beschränkten Zugangswege zu Berufsberatung, Schulsozialarbeit und Lehrkräften. Dadurch stehen Schülerinnen und Schüler in Abgangsklassen in einer für sie ohnehin extrem belastenden Situation ohne Ansprechpartner da. Ihnen fehlen Personen, die ihnen mit professioneller Unterstützung im direkten Kontakt weiterhelfen können. Jobcenter und Arbeitsagenturen waren und sind wegen Corona oft schwerer erreichbar, sodass etliche der Jugendlichen abgetaucht sind und sich gar nicht erst ausbildungssuchend melden.
Junge Menschen müssten verlässliche Begleitung am Übergang von der Schule in den Beruf durch Lehrkräfte, Schulsozialarbeiterinnen und -arbeiter sowie durch die Beratungsfachkräfte der Arbeitsagenturen erfahren, so die Forderung der Wohlfahrtspflege. Der Arbeitslosenreport zeigt auch, dass 6993 junge Menschen in NRW ohne Ausbildungsplatz, ohne Fördermaßnahme, ohne weiteren Schulbesuch und ohne Arbeitsplatz bleiben und damit als "unversorgt" gelten.