Den von Gleichstellungsministerin Ina Scharrenbach (CDU) geplanten Pakt gegen Gewalt begrüßen die katholischen Frauenhäuser und Frauenberatungsstellen in NRW. Wie wichtig der Ausbau der Hilfen sei, zeigten die neuesten Zahlen zur Zunahme häuslicher Gewalt im vergangenen Jahr, erklärt Monika Brüggenthies für die Landesvertretung der katholischen Frauenhäuser in NRW. Allerdings dürften dafür nicht, wie ursprünglich angedacht, die bestehenden Schutzeinrichtungen in zentralen Anlaufstellen aufgehen. Dies habe die Landesvertretung zusammen mit der Freien Wohlfahrtspflege NRW und den Vertreterinnen der Landesarbeitsgemeinschaft der autonomen Frauenhilfeangebote in Stellungnahmen deutlich gemacht.
Aus gutem Grund müssten die Adressen der Frauenhäuser insbesondere für die Täter geheim bleiben. Da könnten nicht die zentralen Beratungsstellen unter dem gleichen Dach wie die schutzsuchenden Frauen und Kinder wohnen. Zudem habe sich die über Jahre gewachsene Struktur der Einrichtungen bewährt. Insbesondere auf dem Land und in großen Flächenkreisen seien die von der Ministerin so genannten "Powerhäuser" für viele Frauen in Not nur schwer erreichbar. Den Bestand der vorhandenen Frauenhäuser zu erhalten, habe die Ministerin zwischenzeitlich zugesagt.
Grundsätzlich sieht Brüggenthies, die die Abteilung Soziale Dienste und Familienhilfe im Diözesan-Caritasverband Münster leitet, einen guten Ansatz darin, die Unterstützungs- und Hilfeangebote für geschädigte oder von Gewalt bedrohte Menschen zu bündeln und auszubauen.
Kritisch bewertet wird von den Expertinnen und Experten der Begriff "Powerhaus", der eher an eine Sporteinrichtung denken lasse, was insbesondere für die hier angebotenen Hilfen wenig passend sei, so Brüggenthies.
CPM