Nach dem Ampel-Aus sorgen sich Wohlfahrtsverbände um den Bundesfreiwilligendienst. Weil dessen Finanzierung nun auf wackligen Füßen steht, befürchten sie massive Einschnitte. Die Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, Eva Maria Welskop-Deffaa, mahnte Planungssicherheit an. "Ohne klare finanzielle Zusagen und eine verlässliche Perspektive über das Jahr 2025 hinaus können Freiwilligendienste nicht weitergeführt werden, die Trägerorganisationen werden Einsatzplätze weder in Kitas, Krankenhäusern noch in der Behindertenhilfe oder in Umweltprojekten planen und besetzen können."
Kurzmeldungen – Dezember 2024
IN VIA erhält renommierten Sozialpreis
Große Anerkennung für IN VIA Köln: Der Sozialverband wurde in Berlin mit dem renommierten innovatio-Sozialpreis ausgezeichnet und erhielt den Hauptpreis in Höhe von insgesamt 6.000 Euro. Prämiert wurden die beiden Projekte "Garten der Religionen" und "Connect - Die Kunst der Begegnung".
Mit dem Hauptpreis würdigt die Jury das herausragende Engagement von IN VIA Köln für den interreligiösen Dialog und den gesellschaftlichen Zusammenhalt. "Die Botschaft des innovatio-Sozialpreises 2024 ist eindeutig: Soziale Innovationen wachsen in Begegnungen! Vor 13 Jahren hat IN VIA Köln als Fachverband des Deutschen Caritasverbandes inmitten eines Nicht-Vorzeige-Stadtquartiers einen Garten der Religionen geschaffen. Nun erweitert er das Konzept des Gartens zu einem Ort der Schöpfungspartnerschaft", erklärte Eva Maria Welskop-Deffaa, Präsidentin des Deutschen Caritasverbandes, in ihrer Laudatio.
Der "Garten der Religionen" ist seit seiner Eröffnung im Jahr 2011 ein zentraler Anlaufpunkt für interreligiösen Dialog in Köln. Rund 2200 Gäste besuchen jährlich den Garten mitten in der Kölner Innenstadt. Das zweite prämierte IN-VIA-Projekt "Connect - Die Kunst der Begegnung" richtet sich an Menschen mit und ohne Zuwanderungsgeschichte. Durch kreative Workshops, Feste und Ausstellungen entstehen Räume, in denen Vorurteile abgebaut, Verständigung gefördert und neue soziale Netzwerke geknüpft werden. Dieses Engagement trägt dazu bei, Isolation und Vereinsamung entgegenzuwirken und demokratische Werte in der Gesellschaft zu stärken.
Der auf insgesamt 15.000 Euro dotierte Preis wird seit 1998 verliehen und zählt zu den bedeutendsten Preisen im sozialen Bereich.
Aline Mühlbauer
OCV Köln: Nachhaltigkeitspreis 2024
Der Caritasverband für die Stadt Köln hat den Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2024 in der Kategorie "Pflege und Soziale Dienste" gewonnen. Die Auszeichnung prämiert vorbildliche Nachhaltigkeitsleistungen in Wirtschaft, Kommunen und Forschung. Die Jury honoriert mit ihrer Entscheidung besonders wirksame, erfolgreiche und beispielhafte Entwicklungen zur nachhaltigen Transformation. Stolz sagte Caritas-Vorstandssprecher Markus Peters. "Wir übernehmen Verantwortung als Organisation und für die Organisation." Die Caritas Köln hatte 2023 mit dem Aufbau eines Klimaschutzmanagements begonnen. Mit einer gemeinnützigen Tochtergesellschaft wurden Photovoltaik-Dachanlagen installiert. Auch der CO2-Fußabdruck für die Altenzentren wurde analysiert sowie eine Nachhaltigkeitsauswertung bei Lieferanten von Hygieneprodukten in der Pflege beauftragt.
CV Siegen-Wittgenstein und Olpe: Fusion geplant
"Kräfte bündeln und Netzwerke nutzen" lautet die Devise: Die Caritasverbände Siegen-Wittgenstein und Olpe haben Gespräche über eine verbindliche Kooperation aufgenommen. Derzeit wird intensiv geprüft, wie beide Verbände die Zukunft der Caritas in der Region bestmöglich gestalten können. Synergien sollen geschaffen werden, um den Menschen in den Kreisen Olpe und Siegen-Wittgenstein auch weiterhin umfassend mit einem vielfältigen Leistungsspektrum helfen zu können und die Caritas-Arbeit in Südwestfalen nachhaltig zu stärken. Die endgültige Entscheidung über eine Fusion treffen die Delegiertenversammlungen der Verbände 2025. Entstehen würde ein Träger mit über 2200 Mitarbeitenden, der mit fast 100 Einrichtungen und Diensten in den Schwerpunkten Alten- und Krankenhilfe sowie Eingliederungs-, Kinder- und Jugendhilfe große Relevanz hat und ein etablierter Partner in der südwestfälischen Region ist.
Pax-Bank und der Bank für Kirche und Caritas: Fusion beschlossen
Sie könnten nach ihrer Fusion zu den 100 größten deutschen Banken gehören: Die Mitglieder der Pax-Bank in Köln und der Bank für Kirche und Caritas in Paderborn haben mit großer Mehrheit für eine Fusion der beiden Kreditinstitute gestimmt. Damit entsteht eine der größten ethisch-nachhaltigen Banken mit christlichem Wertefundament in Deutschland. Der Zusammenschluss soll bis Mitte 2025 vollzogen sein und dann rückwirkend ab dem 1. Januar gelten. Kündigungen und Filialschließungen schlossen beide Banken im Vorfeld bereits aus.
Die Bilanzsumme der neu geschaffenen "Pax-Bank für Kirche und Caritas eG" werde sich auf rund neun Milliarden Euro belaufen, das Kundenwertvolumen auf etwa 18 Milliarden Euro, hieß es in einer Mitteilung.
KNA
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Caritas in NRW – AKTUELL 6/2024
Kurzmeldungen – September 2024
"Ernährungswende vorantreiben"
Wohlfahrt und Kirche können eine wichtige Rolle bei der Transformation der Ernährungssysteme spielen, insbesondere durch die Weiterentwicklung der Verpflegungsangebote, aber auch als wichtige Multiplikatorinnen in ihren Einrichtungen, in der Gesellschaft und in der Politik.
Das erklärte Stephanie Wunder vom Thinktank Agora Agrar beim zweiten Klima-Forum für Wohlfahrt und Kirche mit 140 Teilnehmenden in Köln. Veranstalter waren auch diesmal der Kölner Diözesan-Caritasverband und die Abteilung Schöpfungsverantwortung des Erzbistums Köln, Kooperationspartnerin war auch die Caritas in NRW
In seinem Grußwort zum Klima-Forum betonte Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir, dass "der Ernährungssektor weltweit für ein Drittel der klimaschädlichen Emissionen verantwortlich" sei. Er sieht Verbände wie die Caritas als Taktgeber einer Ernährungswende: "Gerade die Gemeinschaftsverpflegung bietet uns die Chance, eine nachhaltige, gesunde Ernährung breit zu verankern." Für den Wandel, so Özdemir weiter, "brauchen wir so viele wie möglich, die sich gemeinsam auf den Weg machen. Deshalb freue ich mich ganz besonders, dass Wohlfahrt und Kirche hier vorangehen."
Selbstverpflichtung
Mit einer Selbstverpflichtung möchten die fünf Diözesan-Caritasverbände in Nordrhein-Westfalen jetzt die Ernährungswende voranbringen. Sie einigten sich darauf, ab sofort ein emissionsarmes Versorgungsangebot mit stark reduziertem Anteil tierischer Produkte einzuführen. Außerdem verpflichteten sie sich zu einer sozial- und klimagerechten Beschaffung von Speisen und Getränken sowie zur Vermeidung von Lebensmittelverschwendung und Abfällen (weitere Infos hier).
Aktionswoche
Mit einer Aktionswoche haben die Betreuungsvereine in katholischer Trägerschaft auf unzureichende Rahmenbedingungen ihrer Arbeit hingewiesen. Das Führen von rechtlichen Betreuungen sei weiterhin nicht auskömmlich refinanziert, hieß es in einer Mitteilung. Die Kosten von Betreuungsvereinen seien nicht ausreichend gedeckt. "Betreuungsvereine sind Kompetenzzentren und brauchen eine kostendeckende und verlässliche Vergütung für ihre gesetzlichen Aufgaben!", sagt Yvonne Fritz, Vorständin des SkF-Gesamtvereins, der sich gemeinsam mit dem Deutschen Caritasverband und dem SKM-Bundesverband für die bundesweit 260 katholischen Betreuungsvereine mit rund 1000 beruflich Mitarbeitenden und 20000 ehrenamtlichen Betreuerinnen und Betreuern einsetzt. In der Aktionswoche wurde die Bedeutung der rechtlichen Betreuung mit Vorträgen und Lesungen, Online-Beratungen und Video-Statements verdeutlicht. Bundesweit benötigen 1,2 Millionen Menschen eine rechtliche Betreuung.
Mindestsicherung
Etwa jeder neunte Einwohner von Nordrhein-Westfalen hat Ende vergangenen Jahres staatliche Leistungen zur sozialen Mindestsicherung bezogen. Im Dezember 2023 bekamen rund zwei Millionen Menschen entsprechendes Geld für ihren grundlegenden Lebensunterhalt, wie das Statistische Landesamt mitteilte. Das sind 0,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Rund 1,6 Millionen Menschen bezogen die Leistung den Angaben zufolge wegen Arbeitslosigkeit. 310000 Personen erhielten Grundsicherung bei Erwerbsminderung oder im Alter. 104000 Empfänger waren Asylbewerber. 30000 bekamen Geld als Hilfe zum Lebensunterhalt außerhalb von Einrichtungen. Die Unterschiede zwischen den Regionen sind dabei groß: In Gelsenkirchen erhalten 22 Prozent der Menschen Mindestsicherungsleistungen. Am niedrigsten ist die Quote mit 3,5 Prozent in der Gemeinde Roetgen nahe Aachen. Die NRW-weite Quote liegt bei 11 Prozent.
KNA
Mutig für Zusammenhalt und demokratische Werte
Die Caritas im Ruhrbistum hat vor einer kurzsichtigen und angstgetriebenen Politik gewarnt. Es sei kurzsichtig, dass die Bundesregierung nach dem Messerangriff in Solingen auf Verschärfung des Asylrechts setze statt auf gelingende Integration, schrieb die Essener Diözesan-Caritasdirektorin Stefanie Siebelhoff in einem offenen Brief an die Mitglieder des Netzwerkes. Sie forderte finanzielle Mittel für Integrationsmaßnahmen, die den geflüchteten Menschen, die bereits hier leben, eine Perspektive bieten. "Eine Gesellschaft, die sich zunehmend verschließt, die geflüchteten Menschen keine Integration ermöglicht, ist stark gefährdet, durch Radikalisierung unterwandert zu werden", so Siebelhoff.
Erstes Duschmobil für Obdachlose in NRW
Die SozialstiftungNRW fördert ein Duschmobil für obdachlose Menschen in Düsseldorf. Das von dem Verein Flingern mobil getragene Projekt sei bislang einzigartig in NRW, teilte die Stiftung mit. Der Ratsvorsitzende der Sozialstiftung NRW, Marco Schmitz, übergab dem Verein zwei Förderbescheide in Höhe von insgesamt 757.000 Euro.
Noch im September soll das Duschmobil demnach seinen Einsatz an Szenepunkten in der Stadt beginnen. In seinem speziell hergerichteten Anhänger befinden sich eine Dusche und ein Waschbecken. Gezogen wird er von einem Transporter, der unter anderem als Beratungsraum genutzt wird. In dem Fahrzeug werden auch Hygieneartikel, Wäsche und saubere Gebrauchtkleidung ausgegeben. Im Duschmobil werden überdies zwei Fachkräfte der sozialen Arbeit im Einsatz sein, die Beratung und gegebenenfalls Begleitung zu Ärzten oder Ämtern anbieten.
Das Projekt verstehe sich als "Brückenbauer auf vier Rädern". Das Duschmobil biete Wohnungslosen die Möglichkeit, wieder gepflegt aufzutreten, sagte Schmitz. "Das kann Menschen aus der Isolation befreien." Ziel sei es, den Betroffenen bei der Verbesserung der Lebenssituation zu helfen, erklärte der Fachbereichsleiter Beratung und Begleitung des Vereins Flingern mobil, Philipp Braun. Der Kölner Weihbischof Ansgar Puff segnete das Duschmobil und erinnerte daran, dass eine Dusche für manche Menschen, die "Monate keine Dusche zur Verfügung hatten, tatsächlich Luxus ist".
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Caritas in NRW – AKTUELL 4-5/2024
Kurzmeldungen – Mai 2024
EU-Wahl: Initiative für hohe Wahlbeteiligung
Es ist einfacher, für die Demokratie zu kämpfen, solange es sie noch gibt. Danach wird es erheblich schwieriger." Dieses Zitat ist im Vorfeld der Wahlen zum EU-Parlament vielerorts zu lesen. Grund genug, dass wir uns als Caritas dafür einsetzen, dass Demokratie und Grundrechte auch an der Wahlurne verteidigt werden. Der 9. Juni bietet dazu Gelegenheit. Für eine möglichst hohe Wahlbeteiligung setzt sich dabei die Initiative #100Prozentdabei ein. Neben caritativen und kirchlichen Verbänden kooperieren hier auch Vereinigungen wie die Schura (der Rat der Muslime), die Wanderjugend oder Burg Rothenfels. Und es werden sich noch weitere Partner*innen dazugesellen.
Die Idee der Initiative ist denkbar einfach: Gruppen in einer Größenordnung ab fünf Wahlberechtigten sind eingeladen, sich bis spätestens zum 8. Juni unter www.100-Prozent-dabei.de anzumelden und zu erklären, dass sie für ihre Gruppe das Ziel einer 100%igen Wahlbeteiligung anstreben. Nach der Wahl melden sich die Gruppen zurück und teilen mit, wie hoch die Wahlbeteiligung tatsächlich ausfiel. Unter den teilnehmenden Gruppen mit der höchsten Wahlbeteiligung wird dreimal je "eine Runde für alle" ausgegeben, wobei der Gegenstand der Runde noch offen ist. Und die Gruppen können sich auf Ebene von Familien, Nachbarschaften, Vereinen, Schulklassen usw. bilden.
Herzliche Einladung zum Mitmachen!
Matthias Krieg
Pflege: Caritas-Protest für Versorgungssicherheit
Foto: Carolin Kronenburg
Akten, Akten, Akten ... Auf einem Bett vor dem Landeshaus des Landschaftsverbands Westfalen-Lippe (LWL) in Münster stapeln sich Aktenordner. Platz für einen pflegebedürftigen Menschen auf dem Bett: Fehlanzeige. Bildstark haben die Diözesan-Caritasverbände Essen, Münster und Paderborn protestiert, dass die Versorgungssicherheit in der Altenhilfe nicht mehr gewährleistet werden kann. Ein wesentlicher Grund dafür ist der Verhandlungs- und Bearbeitungsstau beim LWL.
LAG FW NRW: Protest der Wohlfahrtseinrichtungen
Grafik: LAG Freie Wohlfahrtspflege NRW
Die LAG Freie Wohlfahrtspflege ruft mit einer "Black Week" zum Protest "gegen den Ausverkauf der sozialen Landschaft in NRW" auf. "Die Unsicherheit über die Zukunft sozialer Dienstleistungen in NRW so groß wie nie", so heißt es auf der Website der LAG. "Die Rahmenbedingungen waren schon in der Vergangenheit selten auskömmlich, nun sind sie endgültig untragbar. Mangelverwaltung, Fachkräftemangel, Finanzierungslücken, Versorgungslücken und zu viel Bürokratie sind Alltag in den sozialen Einrichtungen in NRW. Wir sehen schwarz, wenn sich nicht endlich etwas ändert!"
Die Wohlfahrtsverbände fordern daher eine schlanke und effiziente Bürokratie für ihre Einrichtungen, dazu bessere Arbeitsbedingungen, den Erhalt der sozialen Angebote der Freien Wohlfahrtspflege in NRW und die auskömmliche Finanzierung für die soziale Infrastruktur.
Vom 10. bis 14. Juni ruft die Freie Wohlfahrtspflege in Nordrhein-Westfalen zur "Black Week" auf! Sie will in dieser gemeinsamen Aktionswoche mit allen Trägern und Einrichtungen der Freien Wohlfahrtspflege auf Missstände hinweisen und Druck auf Entscheidungsträger ausüben, damit die Bedingungen der Arbeit endlich nachhaltig verbessert werden.
§ 218: Caritas kritisiert Kommissionsvorschläge
Der Deutsche Caritasverband lehnt die Vorschläge zur Reform des Paragrafen 218 ab, die von der Regierungskommission zur reproduktiven Selbstbestimmung vorgelegt worden sind. Der Verband appelliert an die Politik, den Kommissionsempfehlungen nicht zu folgen, denn ihre ethischen, lebenspraktischen und gesellschaftlichen Implikationen seien außerordentlich weitreichend. "Wer das Selbstbestimmungsrecht der Mutter und das Lebensrecht des Kindes im Schwangerschaftskonflikt gleichermaßen respektieren und in ihrer spannungsreichen Beziehung überzeugend schützen will, darf nicht die Menschenwürde des ungeborenen Kindes zur Disposition stellen", betont Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa.
Die Schlussfolgerungen der Kommission zum Schwangerschaftskonfliktrecht sind nach Einschätzung des Caritasverbandes polarisierend und lebensfremd. Sie versuchen, den Schwangerschaftskonflikt einseitig aufzulösen, indem für das ungeborene Kind nur ein eingeschränkter und dazu willkürlich gestufter Schutz seiner Menschenwürde angenommen wird.
"Die Politik muss übereilte Entschlüsse vermeiden und in der Diskussion, die uns bevorsteht, die Expertise aus der Praxis einbeziehen. Diese gibt es nicht zuletzt in der Begleitung und Beratung von Frauen und jungen Familien in Beratungsstellen und anderen sozialen Diensten", unterstreicht Yvonne Fritz, Vorständin des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF). Der SkF ist der für Fragen von Schwangerschaft und Schwangerschaftsberatung zuständige Fachverband der verbandlichen Caritas. "Die Beratung kann Frauen auch schützen, eine selbstbestimmte Entscheidung zu treffen, wenn sie von ihrem Umfeld unter Druck gesetzt werden. Die Beratungspflicht muss daher unabdingbar erhalten bleiben", so Yvonne Fritz.
Sexualisierte Gewalt: Betroffenen-Aufruf
Betroffene von sexualisierter Gewalt und Zeitzeugen aus einem ehemaligen Förderschulinternat in Königswinter-Oberpleis werden gebeten, sich beim Diözesan-Caritasverband für das Erzbistum Köln zu melden. Es gibt Informationen, dass es in den 1970er-Jahren zu mindestens einem Fall sexualisierter Gewalt in dem Förderschulinternat der Caritas in Oberpleis gekommen sein soll.
Bei dem Internat in der Burg Niederbach handelte es sich um eine spezielle Förder- und Sprachschule für (männliche) Spätaussiedler aus osteuropäischen Staaten. Der Missbrauchsfall soll sich zwischen 1971 und 1973 ereignet haben. Der Diözesan-Caritasverband bittet Betroffene, Zeitzeugen und weitere Personen, die zur Aufklärung beitragen können, sich an eine der unabhängigen Ansprechpersonen zu wenden. Meldungen werden vertraulich behandelt.
Kontakt: aufarbeitung@caritasnet.de
www.caritasnet.de/ueber-uns/umgang-mit-sexualisierter-Gewalt/hilfe-fuer-betroffene
LAG FW NRW: Cannabis-Freigabe begrüßt
Die Träger der Freien Wohlfahrtspflege in Nordrhein-Westfalen haben die Legalisierung von Cannabis begrüßt. Sie trage zur Entkriminalisierung der Konsumenten bei und erleichtere den Zugang zu Präventionsangeboten und Beratung für Jugendliche, hieß es in einer Mitteilung. Die derzeitige Politik im Umgang mit Cannabis habe sich als ineffektiv erwiesen und führe zu schwerwiegenden negativen Konsequenzen für die Gesellschaft. "Eine Entkriminalisierung ermöglicht nun, den Fokus auf präventive Maßnahmen und auf eine evidenzbasierte Gesundheitspolitik zu legen", sagte eine Sprecherin. Nun biete sich die Chance, bereits bewährte präventive Maßnahmen zu stärken, den Zugang zu Präventionsangeboten und Beratung für Jugendliche zu erleichtern und ihnen bei Bedarf Unterstützung anzubieten.
Altenheime und Hospize: Hitzeschutz
Die Altenheime und Hospize der Caritas im Ruhrbistum arbeiten an Hitzeschutzkonzepten. Damit bereiten sie sich auf kommende heiße Tage vor, teilte der Caritasverband für das Bistum Essen mit. Für das vergangene Jahr meldete das Robert Koch-Institut (RKI) mehr als 3000 Hitzetote in Deutschland. Gerade im dicht besiedelten Ruhrgebiet, wo sich die Hitze oft staut, machen die hohen Temperaturen im Sommer älteren und chronisch kranken Menschen zu schaffen. Um insbesondere Bewohnerinnen und Bewohner von Seniorenheimen und Hospizen besser vor den hohen Temperaturen im Sommer zu schützen, tauschten sich rund 30 Leitungskräfte stationärer Pflege- und Wohneinrichtungen über das Thema "Hitzeschutz" aus. Informiert wurde auch über eine Arbeitshilfe, die anhand von Checklisten das Hitzerisiko analysiert und konkrete Handlungsempfehlungen enthält.
Nicola van Bonn
Veranstaltungen
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Caritas in NRW – AKTUELL 3/2024
Kurzmeldungen – März 2024
Bezahlkarten: Bürokratisch und ineffizient
Die Caritas in NRW ordnet die Einführung von Bezahlkarten für Asylbewerber, wie sie kürzlich auf Bundesebene beschlossen wurde, als "zwar populär, aber letztlich bürokratisch, kostspielig und ineffektiv" ein, so Dr. Frank Johannes Hensel, Sprecher der Caritasdirektoren in Nordrhein-Westfalen. Dies zeige die Erfahrung mit Sachleistungen aus früheren Jahren. Es sei weitaus sinnvoller, in die Integration von Menschen zu investieren als in Aufbau und Verwaltung von alternativen Bezahlsystemen.
Befürworter der Geldkarten argumentieren, dass sie verhindern sollen, dass Schlepperbanden durch Geldtransfers unterstützt und dass Menschen zur Flucht nach Deutschland ermutigt werden. Hensel kritisierte diese Argumentation als irreführend: "Es ist vielfach untersucht und erwiesen, dass solche sogenannten ‚Pull-Faktoren‘ nur einen geringen Einfluss auf die Migration haben. Das Instrument ist bürokratisch und erfolgsarm." Sozialleistungen eines Ziellandes seien kein tragendes Motiv, vielmehr zielten Migration und Flucht auf ein sicheres und selbstverantwortetes Leben.
Durch die Einführung von Bezahlkarten sollen Asylbewerber weniger Bargeld erhalten. "Mit der Nutzung wären sie an jeder Supermarktkasse als Geflüchtete identifizierbar. Das grenzt ab und aus", befürchtet Hensel. "Eine konstruktive Asylpolitik investiert in die Integration von Geflüchteten und stärkt sie in ihren Teilhabemöglichkeiten", so Hensel, der Diözesan-Caritasdirektor im Erzbistum Köln ist.
Die LAG Freie Wohlfahrtspflege NRW kritisierte, die Bezahlkarte verletze das Grundrecht auf ein menschenwürdiges Existenzminimum und sei damit in ihrer Konzeption diskriminierend.
Essener Caritas kritisiert Arbeitspflicht für Geflüchtete
Die Caritas im Bistum Essen spricht sich gegen eine Arbeitspflicht für Flüchtlinge aus. Stattdessen fordert sie, ihnen den Zugang zum regulären Arbeitsmarkt zu erleichtern.
Die aktuelle Debatte um Pflichtmaßnahmen führe nicht zu mehr Akzeptanz von Schutzsuchenden in der Gesellschaft, erklärte die Direktorin des Essener Caritasverbandes, Stefanie Siebelhoff. "Inmitten der Gemengelage von Zuwanderungsbegrenzung, dem Narrativ gesellschaftlicher Überforderung und europäischer Abschottungspolitik wirken solche Maßnahmen populistisch, aber wenig integrationsfördernd", kritisierte Siebelhoff.
Im Saale-Orla-Kreis in Thüringen sollen Asylbewerber zu vier Stunden Arbeit pro Tag verpflichtet werden. Auch Essen prüft, ob das möglich ist. Grundlage ist eine entsprechende Regelung im Asylbewerberleistungsgesetz.
Laut Siebelhoff wollen sich viele Geflüchtete integrieren und arbeiten. Mit Sanktionen verknüpfte Arbeitsdienste hätten aber einen gegenteiligen Effekt.
nvb/KNA
Kirchenbanken wollen fusionieren
Zwei katholische Kirchenbanken wollen zusammengehen: Die Pax-Bank in Köln und die Bank für Kirche und Caritas in Paderborn sollen zum 1. Januar 2025 fusionieren. Das beschlossen die Aufsichtsräte beider Häuser. Über die Fusion müssten noch die Mitglieder beider Genossenschaftsbanken auf außerordentlichen Versammlungen im Herbst entscheiden.
Damit entsteht eine Kirchenbank mit einer Bilanzsumme von rund neun Milliarden Euro und einem Kundenvolumen von rund 18 Milliarden Euro.
KNA
Basiskurs Ehrenamtskoordination
Die Einbindung von Ehrenamtlichen in die caritativen Dienste und Einrichtungen gehört zum Handwerkszeug der beruflichen Mitarbeitenden. Zur Ehrenamtskoordination bietet die Caritas in NRW eine Fortbildung an.
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Caritas in NRW – AKTUELL 2/2024
Kurzmeldungen – Januar 2024
LAG Freie Wohlfahrtspflege NRW: Neuer Vorsitzender
Foto: LAG Freie Wohlfahrtspflege NRW
Hartmut Krabs-Höhler (r.) ist neuer Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (LAG FW) Nordrhein-Westfalen. Der Vorstandsvorsitzende des DRK-Landesverbandes Nordrhein übernahm das Amt zum Jahreswechsel turnusgemäß vom Paritätischen NRW. Dessen Geschäftsführer Christian Woltering (l.) hatte den Vorsitz der LAG FW zwei Jahre inne. Krabs-Höhler wies auf Mittelkürzungen und knapper werdende Haushaltsmittel hin, versprach aber, dass die Freie Wohlfahrtspflege weiterhin konsequent für die Bürgerinnen und Bürger und Träger der Freien Wohlfahrt eintreten werde. "Die Landesarbeitsgemeinschaft ist ein wichtiger Partner der Politik. Wir tragen maßgeblich zur Chancengleichheit und sozialen Stabilität im Land bei. Gemeinsam müssen wir Wege finden, die soziale Infrastruktur in NRW zu sichern", betonte er.
Rechtextremismus: "Absurd und unmenschlich"
Der katholische Sozialpfarrer Peter Kossen hat die Pläne rechtsextremer Kreise zu einer Vertreibung von Millionen Migrantinnen und Migranten aus der Bundesrepublik als absurd bezeichnet. Es werde der falsche Eindruck erweckt, als seien sie viel zu viele und insgesamt eine Überforderung, erklärte Kossen in Lengerich. In den nächsten 13 Jahren gingen 18 Millionen Menschen der sogenannten Babyboomer in den Ruhestand. Im selben Zeitraum würden elf Millionen Menschen volljährig. Da tue sich bei uns in diesen wenigen Jahren eine Lücke von sieben Millionen fehlenden Arbeitskräften auf. Aufgrund der Überalterung brauche Deutschland einen Nettozuzug von 400000 Menschen jährlich, so Kossen. "Unsere Wirtschaft geht in die Knie, wenn nicht mindestens so viele Menschen jedes Jahr neu zu uns kommen und bei uns bleiben." Es sei aber töricht und unmenschlich, Arbeitsmigrantinnen und -migranten auszubeuten, abzuzocken und zu verschleißen.
KNA
Absage an rechts
Hartmut Krabs-Höhler, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Nordrhein-Westfalen, hat "ausgrenzendes, menschenfeindliches Verhalten und jede Form von Rassismus" verurteilt. "Die Würde des Menschen ist der Kompass unseres Handelns. Vielfalt zu leben und sie zu gestalten, das ist die Aufgabe der Wohlfahrtsverbände in einer globalisierten Einwanderungsgesellschaft. Wir stehen fest an der Seite derer, die nach Deutschland migriert sind", sagte Krabs-Höhler zu den Plänen einer massenhaften Ausweisung von Zugewanderten und Deutschen mit Migrationshintergrund, die nach Medienrecherchen auf einem Treffen von Rechtsextremen in Potsdam diskutiert wurden.
Spitzengespräch mit Grüner Landtagsfraktion
Breiten Raum nahm die Diskussion über die Gefährdung der Demokratie und Maßnahmen und Positionierung gegen rechts beim Spitzengespräch von Diözesan-Caritasdirektor*innen der Caritas in NRW und Landtagsabgeordneten der Grünen am 18. Januar im Düsseldorfer Landtag ein. Zudem ging es bei dem Gespräch um Investitionsmöglichkeiten in Klimaschutzmaßnahmen für gemeinnützige Träger. Wie kann es gelingen, die zahlreichen Dächer von gemeinnützigen Einrichtungen mit Photovoltaik auszurüsten?
Auch der Fachkräftemangel in der sozialen Arbeit - insbesondere die Situation in den Kitas - erfordere Antworten von der Politik, aber auch von den Trägern. Einig waren beide Seiten beim Thema des Offenen Ganztags dahingehend, dass an der Umsetzung des Rechtsanspruchs auf einen OGS-Platz unbedingt festzuhalten sei.
BTHG: Trägerinfo über schwierige Verhandlungen
Über extrem schwierige Verhandlungen in der aktuellen Phase der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) berichteten die Expert*innen der Caritas in NRW in zwei Veranstaltungen mit den Trägern der Eingliederungshilfe. Nur noch bis Ende 2025 gelten die Übergangsregelungen für die besonderen Wohnformen und die bisherigen ambulanten Angebote in der Eingliederungshilfe. Bereits beim 2019 mühsam erreichten Abschluss des Landesrahmenvertrages war klar, dass für eine reibungslose Umstellung auf das neue Leistungs- und Vergütungssystem Vereinbarungen präzisiert werden müssen. Inzwischen konnten in der Gemeinsamen Kommission, in der die Wohlfahrtsverbände mit den kommunalen Spitzen und den Landschaftsverbänden die Umsetzung des BTHG verhandeln, mehr als 40 weitere Beschlüsse zur Sozialen Teilhabe gefasst werden. Das allerdings ist nur etwa die Hälfte der zu treffenden Vereinbarungen. Davon betroffen sind in NRW mehr als 80000 Menschen mit Behinderung.
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Caritas in NRW – AKTUELL 1/2024
Kurzmeldungen – Januar 2024
LAG Freie Wohlfahrtspflege NRW: Neuer Vorsitzender
Foto: LAG Freie Wohlfahrtspflege NRW
Hartmut Krabs-Höhler (r.) ist neuer Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (LAG FW) Nordrhein-Westfalen. Der Vorstandsvorsitzende des DRK-Landesverbandes Nordrhein übernahm das Amt zum Jahreswechsel turnusgemäß vom Paritätischen NRW. Dessen Geschäftsführer Christian Woltering (l.) hatte den Vorsitz der LAG FW zwei Jahre inne. Krabs-Höhler wies auf Mittelkürzungen und knapper werdende Haushaltsmittel hin, versprach aber, dass die Freie Wohlfahrtspflege weiterhin konsequent für die Bürgerinnen und Bürger und Träger der Freien Wohlfahrt eintreten werde. "Die Landesarbeitsgemeinschaft ist ein wichtiger Partner der Politik. Wir tragen maßgeblich zur Chancengleichheit und sozialen Stabilität im Land bei. Gemeinsam müssen wir Wege finden, die soziale Infrastruktur in NRW zu sichern", betonte er.
Rechtextremismus: "Absurd und unmenschlich"
Der katholische Sozialpfarrer Peter Kossen hat die Pläne rechtsextremer Kreise zu einer Vertreibung von Millionen Migrantinnen und Migranten aus der Bundesrepublik als absurd bezeichnet. Es werde der falsche Eindruck erweckt, als seien sie viel zu viele und insgesamt eine Überforderung, erklärte Kossen in Lengerich. In den nächsten 13 Jahren gingen 18 Millionen Menschen der sogenannten Babyboomer in den Ruhestand. Im selben Zeitraum würden elf Millionen Menschen volljährig. Da tue sich bei uns in diesen wenigen Jahren eine Lücke von sieben Millionen fehlenden Arbeitskräften auf. Aufgrund der Überalterung brauche Deutschland einen Nettozuzug von 400000 Menschen jährlich, so Kossen. "Unsere Wirtschaft geht in die Knie, wenn nicht mindestens so viele Menschen jedes Jahr neu zu uns kommen und bei uns bleiben." Es sei aber töricht und unmenschlich, Arbeitsmigrantinnen und -migranten auszubeuten, abzuzocken und zu verschleißen.
KNA
Absage an rechts
Hartmut Krabs-Höhler, Vorsitzender der Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege Nordrhein-Westfalen, hat "ausgrenzendes, menschenfeindliches Verhalten und jede Form von Rassismus" verurteilt. "Die Würde des Menschen ist der Kompass unseres Handelns. Vielfalt zu leben und sie zu gestalten, das ist die Aufgabe der Wohlfahrtsverbände in einer globalisierten Einwanderungsgesellschaft. Wir stehen fest an der Seite derer, die nach Deutschland migriert sind", sagte Krabs-Höhler zu den Plänen einer massenhaften Ausweisung von Zugewanderten und Deutschen mit Migrationshintergrund, die nach Medienrecherchen auf einem Treffen von Rechtsextremen in Potsdam diskutiert wurden.
Spitzengespräch mit Grüner Landtagsfraktion
Breiten Raum nahm die Diskussion über die Gefährdung der Demokratie und Maßnahmen und Positionierung gegen rechts beim Spitzengespräch von Diözesan-Caritasdirektor*innen der Caritas in NRW und Landtagsabgeordneten der Grünen am 18. Januar im Düsseldorfer Landtag ein. Zudem ging es bei dem Gespräch um Investitionsmöglichkeiten in Klimaschutzmaßnahmen für gemeinnützige Träger. Wie kann es gelingen, die zahlreichen Dächer von gemeinnützigen Einrichtungen mit Photovoltaik auszurüsten?
Auch der Fachkräftemangel in der sozialen Arbeit - insbesondere die Situation in den Kitas - erfordere Antworten von der Politik, aber auch von den Trägern. Einig waren beide Seiten beim Thema des Offenen Ganztags dahingehend, dass an der Umsetzung des Rechtsanspruchs auf einen OGS-Platz unbedingt festzuhalten sei.
BTHG: Trägerinfo über schwierige Verhandlungen
Über extrem schwierige Verhandlungen in der aktuellen Phase der Umsetzung des Bundesteilhabegesetzes (BTHG) berichteten die Expert*innen der Caritas in NRW in zwei Veranstaltungen mit den Trägern der Eingliederungshilfe. Nur noch bis Ende 2025 gelten die Übergangsregelungen für die besonderen Wohnformen und die bisherigen ambulanten Angebote in der Eingliederungshilfe. Bereits beim 2019 mühsam erreichten Abschluss des Landesrahmenvertrages war klar, dass für eine reibungslose Umstellung auf das neue Leistungs- und Vergütungssystem Vereinbarungen präzisiert werden müssen. Inzwischen konnten in der Gemeinsamen Kommission, in der die Wohlfahrtsverbände mit den kommunalen Spitzen und den Landschaftsverbänden die Umsetzung des BTHG verhandeln, mehr als 40 weitere Beschlüsse zur Sozialen Teilhabe gefasst werden. Das allerdings ist nur etwa die Hälfte der zu treffenden Vereinbarungen. Davon betroffen sind in NRW mehr als 80000 Menschen mit Behinderung.
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Caritas in NRW – AKTUELL 1/2024
Caritas in NRW – AKTUELL informiert sechsmal im Jahr mit aktuellen Nachrichten und Kommentaren zu sozialen und politischen Themen in NRW.