Das machen wir gemeinsam!
Die Aufwertung der sozialen Berufe wurde von den meisten Befragten (48 %) genannt auf die Frage: "Auf welche der folgenden politischen Handlungsfelder sollte sich der Staat baldmöglichst am stärksten konzentrieren?" An zweiter Stelle kommt der Klimaschutz (29 %), an dritter Position die Unterstützung der sozialen Infrastruktur (22 %).
"Die Corona-Pandemie hat die Bedeutung der sozialen Arbeit in den Fokus gerückt - vor allem die Leistung der Menschen, die Kranke und Hilfsbedürftige pflegen, betreuen, begleiten und unterstützen", so Caritas-Präsident Peter Neher. Vielen ist jetzt wichtig, dass diese Tätigkeiten besser wertgeschätzt werden.
Das greift die Caritas in der Kampagne "Miteinander durch die Krise: #DasMachenWirGemeinsam" auf. "Bleibt unsere Wertschätzung - oder verfliegt sie wie unser Applaus?" fragt sie zum Beispiel mit einem Flyer- und Plakatmotiv. "Zeigen wir Solidarität mit allen - oder sparen wir sie uns?" ist ein anderes Motiv.
"Wir müssen uns als Gesellschaft grundlegende Fragen stellen: Welche Pflege wollen wir? Wer soll das machen und unter welchen Bedingungen? Was ist uns soziale Sicherung, was ist uns Bildung wert? Soll die Unterstützung, die Menschen erfahren, von ihrer Postleitzahl abhängen? Und was sind wir bereit, dafür zu tun, um künftigen Generationen einen lebenswerten Planeten zu hinterlassen?", so Neher. Gerade im Jahr der Bundestagswahl brauchen wir auf diese Fragen tragfähige Antworten. Die Caritas-Kampagne bietet einen Rahmen für die Diskussion über diese Themen und für die Entwicklung eines gegenseitigen Verständnisses, das derzeit oft fehlt. "Angefangen mit den über 690000 Beschäftigten der Caritas-Einrichtungen und -Dienste, die wir miteinander und mit der Gesellschaft ins Gespräch bringen wollen", so der Caritas-Präsident weiter.
Der Deutsche Caritasverband stellt nicht nur Fragen, er bietet auch Antworten und Lösungsvorschläge - etwa beim Umbau der Rentenversicherung zu einer Erwerbstätigenversicherung, beim Rechts-anspruch auf Schuldnerberatung und bei Digitalisierungsstrategien im Sozial- und Bildungsbereich, die über die Verteilung von Endgeräten hinausgehen.
Corona schwächt gesellschaftlichen Zusammenhalt
Dass Dialog und Austausch dringend notwendig sind, zeigt ein anderes Ergebnis der Umfrage: 52 % der Teilnehmenden haben den Eindruck, dass die Corona-Pandemie den gesellschaftlichen Zusammenhalt geschwächt hat, lediglich 17 % der Befragten erleben ihn als gestärkt.
41 % der Befragten stimmen aber der Aussage zu: "Ich glaube, dass ich persönlich etwas zum gesellschaftlichen Zusammenhalt beitragen kann" und 25 % wissen es nicht - lediglich 27 % stimmen nicht zu. "Nur gut ein Viertel der Menschen fühlt sich ausdrücklich ohnmächtig oder machtlos, wo es um die Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts geht", stellt Neher fest. "Bei drei Vierteln ist das also nicht der Fall."
Die Caritas will so viele Menschen wie möglich ermutigen und mitnehmen, damit sie sich einbringen. Auch das ist ein Ziel der Zwei-Jahres-Kampagne: #DasMachenWirGemeinsam.