Soziale Berufe besonders gefährdet
Deutscher Caritasverband / Julia Steinbrecht, KNA
Pflegekräfte und Kita-Beschäftigte waren 2020 deutlich häufiger aufgrund einer Corona-Infektion krankgeschrieben als der Durchschnitt der Berufstätigen. Das geht aus Zahlen der Techniker Krankenkasse hervor, die der NDR veröffentlichte.
Die bundesweit größte gesetzliche Krankenversicherung, die Techniker Krankenkasse (TK), hat alle Corona-Diagnosen der erwerbstätigen Mitglieder ausgewertet. Die Unterschiede zwischen den einzelnen Berufsgruppen bei der TK sind extrem: Während im Durchschnitt von 100000 Erwerbstätigen knapp 500 aufgrund einer Corona-Infektion krankgeschrieben wurden, waren es bei ambulanten und stationären Altenpflegekräften mit gut 1200 mehr als doppelt so viele. Danach kommen Kita-Beschäftigte, gefolgt von Krankenschwestern und -pflegern. Ebenfalls unter den besonders betroffenen Berufsgruppen: Ergo- und Physiotherapeuten, medizinische Fachangestellte wie Arzthelferinnen sowie Sonderpädagoginnen und -pädagogen, Ärztinnen und Ärzte.
Corona als Arbeitsunfall oder Berufskrankheit
Bei einer Corona-Erkrankung geht es für Betroffene auch um medizinische und soziale Absicherung durch die gesetzliche Unfallversicherung für den Fall, dass Dauerschäden eintreten. Die Berufsgenossenschaften werden später Leistungen nur bewilligen, wenn sie die Covid-19-Erkrankung als Berufskrankheit bzw. Arbeitsunfall anerkannt haben. Deshalb müssen Dienstgeber und Mitarbeitende zur Sicherung der Ansprüche aus der gesetzlichen Unfallversicherung das vorgeschriebene Verfahren einhalten.
Mehr dazu im Recht-Informationsdienst der Zeitschrift "caritas in NRW" (Ausgabe 2/2021) oder hier auf unserer Website.