"Man muss wissen, was einem zusteht!"
Deutscher Caritasverband / Harald Oppitz
Viele Menschen in ärmlichen Lebenssituationen wissen nicht, welche Unterstützungsleistungen ihnen zustehen. Die Gründe: Wissen wird nicht vermittelt, Leistungen werden nicht beworben. Zum Welttag der Armen am 14. November hat die Caritas die Politik aufgefordert, dafür zu sorgen, dass Menschen am Rand der Gesellschaft ihre Rechte wahrnehmen können.
"Arme Menschen sind oft unwissend oder nicht in der Lage, ihre Möglichkeiten auszuschöpfen und damit gleichberechtigt am Leben teilnehmen zu können. Sie benötigen Unterstützung und manchmal auch eine begleitende Hilfe für die Durchsetzung der eigenen Ansprüche", erklärt Michaela Hofmann, Armutsexpertin des Kölner Diözesan-Caritasverbandes.
Gesellschaftliche Ausgrenzung setze vor allem dann ein, wenn dringend notwendige Sozialleistungen ausblieben. Bedürftige wüssten häufig nicht, dass es eine Grundsicherung im Alter oder ein Anrecht auf Arbeitslosen- oder Wohngeld gebe, so Hofmann. "Man muss wissen, was einem zusteht und wie man diese Unterstützungsleistungen erhält. Nur so ist ein grundgesetzlich verbrieftes Leben in Menschenwürde möglich."
Die Politik habe deshalb die Aufgabe, die Umsetzung der Gesetze zu erleichtern, damit Menschen in Not nicht sich selbst überlassen blieben. "Zustehende Leistungen stehen nicht automatisch zur Verfügung oder stellen sich von allein ein", sagt Hofmann.