Caritas fordert mehr Anstrengungen für Inklusion
Foto: Deutscher Caritasverband | Harald Oppitz, KNA
Die UN-Behindertenrechts-Konvention (UN-BRK), die im Jahr 2009 von Deutschland ratifiziert wurde, setzt den Rahmen für die Förderung und Sicherstellung der vollen und gleichberechtigten Teilhabe von Menschen mit Behinderung in allen Lebensbereichen. "Leider zeigt die Realität, dass Inklusion oft unvollständig bleibt", sagte Diözesan-Caritasdirektor Dr. Frank Johannes Hensel. Menschen mit Behinderung stießen immer noch auf viele Barrieren in Schulen und am Arbeitsmarkt.
Zentrale Forderungen der UN-BRK sind nach Ansicht der Caritas weiterhin unzureichend umgesetzt. Besonders der Übergang von Förder- zu Regelschulen, die Unterstützung für Menschen mit Behinderung auf dem ersten Arbeitsmarkt sowie der barrierefreie Zugang zu öffentlichen Einrichtungen seien dringend zu verbessern.
"Inklusion bedeutet, dass alle Menschen - unabhängig von körperlichen oder geistigen Einschränkungen - die gleichen Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben haben", betonte Hensel.
Der Verband appellierte an die Bundes- und Landesregierung, die UN-BRK ernsthafter aufzugreifen und konkrete, messbare Maßnahmen zu realisieren. Der Abbau struktureller Diskriminierung, die Förderung sozialer und beruflicher Teilhabe und der Ausbau einer barrierefreien Infrastruktur müssten, so die Caritas, oberste Priorität haben. "In einer humanen und reichen Volkswirtschaft darf die Erbringung von Fachleistungen der Eingliederungshilfe nicht von Finanzierungsvorbehalten ausgebremst werden", so Hensel.