Bei Jugendlichen über Hilfen, nicht über Strafen diskutieren
Die aktuell vorgelegte Kriminalstatistik in NRW weist darauf hin, dass Gewaltkriminalität bei Kindern und Jugendlichen zunimmt. "Auch wir sind besorgt und zutiefst erschüttert, wenn Kinder und Jugendliche, die noch nicht strafmündig sind, brutalste Gewalttaten - einige von ihnen sogar mit Todesfolge - begehen. Die angemessene Antwort auf Herausforderungen während der Entwicklung junger Menschen und auf Normabweichungen sehen wir in der Erziehung und Hilfe bzw. in der Unterstützung der Familiensysteme. Der Jugendstrafvollzug bietet keinen geeigneten Rahmen für pädagogisches Handeln", sagt Julia Bartkowski, Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft katholischer Einrichtungen und Dienste der Erziehungshilfen im Bistum Aachen. Bartkowski leitet das Bethanien Kinder- und Jugenddorf in Schwalmtal.
Im Gegensatz zur aktuellen Diskussion über die Absenkung des Alters für Strafmündigkeit fordert die Arbeitsgemeinschaft, Prävention und Integration für Kinder und Jugendliche in den Fokus zu rücken. "Das Versorgungssystem für Kinder, Jugendliche und Familien wird durch fehlende Refinanzierung und den Fachkräftemangel im Bildungs- und Sozialwesen immer lückenhafter", sagt Marianne Hiol vom Caritasverband für die Region Heinsberg.