In Qualifizierung investieren
Tauschten sich im Fairkaufhaus von „Horizonte“ in Ennigerloh über die Bedeutung von sozialen Betrieben aus: Yen Vu vom Verein Horizonte, Ralf Nolte, Diözesan-Caritasdirektor Paderborn, Liesa Marschall, Referentin beim Caritasverband für das Bistum Münster, Dr. Ralf Torwirth vom Verein Horizonte, Dominique Hopfenzitz, Diözesan-Caritasdirektor Münster, Dr. Stefan Nacke, CDU-Bundestagsabgeordneter, und Giulia Maira, Referentin Caritasverband Erzbistum Paderborn (v. l.).Foto: Ann-Christin Ladermann
Bei einem Besuch des Vereins Horizonte, der seit 1984 (langzeit)arbeitslose Menschen auf dem Weg in die Arbeit oder in eine Ausbildung unterstützt und drei Secondhand-Fairkaufhäuser betreibt, betonte Nacke die Notwendigkeit der engen Verzahnung und Zusammenarbeit der unterschiedlichen Partner am Arbeitsmarkt.
Giulia Maira, Sprecherin der Fachgruppe Integration durch Arbeit der Caritas in NRW, erläuterte die aktuelle Situation der sozialen Betriebe. Angesichts der angekündigten Sparmaßnahmen im Bundeshaushalt drohten viele von ihnen zu verzwergen. Das habe Konsequenzen für langzeitarbeitslose Menschen, deren Familien und die Gesellschaft. "Es lohnt sich nicht nur finanziell, sondern für die gesamte Gesellschaft, in Arbeit statt in Arbeitslosigkeit zu investieren", erklärte Maira.
Weil die Finanzierung der sozialen Betriebe immer weiter rückläufig und kaum planbar sei, stünden die Träger vor großen Herausforderungen, machte Liesa Marschall vom Diözesan-Caritasverband Münster auf die angespannte Situation aufmerksam. "Die sozialen Betriebe benötigen - ähnlich wie Inklusionsbetriebe - eine klare und berechenbare Förderung für Investitionen, Leitung und Verwaltung, um Finanzierungslücken schließen und qualifiziertes Personal halten zu können", betonte sie.
Einig waren sich CDU-Politiker Nacke und die Vertreterinnen und Vertreter der Caritas darin, dass soziale Betriebe einen wertvollen Beitrag für soziale Teilhabe leisten. Nach einem Rundgang durch das Fairkaufhaus in Ennigerloh fasste Nacke seine Impressionen zusammen: "Es ist beeindruckend, zu sehen, wie die Beschäftigung die Menschen befähigt, ihnen eine Tagesstruktur und eine Perspektive gibt und ihr Selbstwertgefühl steigert." Nacke zeigte sich offen für weitere Gespräche über mögliche Alternativen zur aktuellen Finanzierung der sozialen Betriebe und versicherte, das Thema mit in den Austausch auf Bundesebene zu nehmen.