Wo ist der Wohnungsschlüssel von Frau Meyer?
An dem kleinen Tablet mit einem darunter an-gebrachten Scanner für sogenannte NFC-Chips kommt keine der Pflegekräfte in den vier Pflegestationen des Regionalen Caritasverbandes Krefeld mehr vorbei. Die Hardware mit der dahinterliegenden Software nimmt den Leitungen der Pflegestationen eine große Last ab: nach Wohnungsschlüsseln der Patientinnen und Patienten zu suchen, die bei einer Pflegetour betreut werden. Was früher regelmäßig vorkam, weil der eine oder andere Schlüssel aus Versehen in der Jackentasche einer Pflegekraft geblieben war, anstatt ihn in den Schlüsselschrank zurückzuhängen, gehört dank Digitaltechnik der Vergangenheit an. "So macht Digitalisierung richtig Spaß, weil sie auf einfache Weise ein alltägliches Problem gelöst hat", sagt Regina Schüren. Bei der Caritas in Krefeld ist sie Sachbereichsleiterin ambulante und teilstationäre Pflegedienste.
Der Verband kooperiert mit dem Aachener Start-up Westrath GmbH. Das Unternehmen ist auf die Digitalisierung von Prozessen rund um Schlüssel spezialisiert, hat "Log+Key" entwickelt, eine Software, die es Anbietern wie Pflegestationen erleichtert, Schlüssel zu verwalten.
"Es ist eigentlich eine simple Geschichte mit großer Wirkung", sagt Regina Schüren. Pflegekräfte scannen, bevor sie auf eine Pflegetour fahren, die Schlüssel, die sie aus dem Schrank genommen haben. Die Schlüssel sind mit einem NFC-Chip versehen, der sie eindeutig identifizierbar macht. Die Software registriert, welche Pflegekraft welche Schlüssel hat. Und nach der Pflegetour scannen die Pflegekräfte alle Schlüssel, die sie mitgenommen haben, erneut, bevor sie in den Schrank zurückgehängt werden. Spätestens jetzt würde auffallen, wenn ein Schlüssel fehlt. "Früher hatte ich, wenn ein Schlüssel vor Beginn der Pflegetour nicht da war, eine hochdramatische Situation. Als Leitung musste ich dann sofort alles stehen und liegen lassen und den Schlüssel suchen", sagt Regina Schüren. Heute fällt bei der Rückgabe sofort auf, ob ein Schlüssel fehlt. Die Erwartung der Caritas, die Zuordnung der Schlüssel würde mithilfe der Technik leichter für die Mitarbeitenden, ist voll aufgegangen. Und die Pflegestationen mit ihren rund 300 Mitarbeitenden sind eine Sorge los: "Der Stressfaktor ist deutlich reduzierter", sagt Regina Schüren.
Denn heute fragt niemand mehr: "Wo ist der Wohnungsschlüssel von Frau Meyer?" Und selbst wenn die Frage einmal käme, "Log+Key" wüsste die Antwort.
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