Einfach schneller kommunizieren und helfen
Caritas in NRW: Bedeutet Ehrenamt nicht vor allem persönliche Begegnung?
Lydia Ossmann: Persönliche Begegnung ist nach wie vor wichtig, aber Digitalisierung hat die Möglichkeiten und das Spektrum des Ehrenamts enorm erweitert. Für Ehrenamtliche ist digitale Kommunikation ganz selbstverständlich, wenn sie sich über WhatsApp oder per E-Mail verständigen. Es gibt auch Online-Projekte, wenn beispielsweise jemand für die Betreuung einer Website gesucht wird. Wir bieten auch Online-Schulungen an, die sich passgenau und kurzfristig organisieren lassen.
Caritas in NRW: Viele Menschen sind mobil und haben kaum noch Zeit, sich zu engagieren. Wie erreicht man diese Gruppe?
Lydia Ossmann: Ehrenamtliche sind sehr vielfältig in ihren Bedürfnissen. Viele wollen sich nur an ihrem Wohnort engagieren, während sich andere durch berufliche oder sonstige Lebensumstände nicht örtlich binden wollen. Wir schauen, was wir ihnen anbieten können. Dafür eignet sich ein Engagement wie die "ab-und-zu Kurzzeithilfen" des Kölner Caritasverbandes genauso gut wie unsere Ehrenamtsbörse, über die man digital Angebote ausschreiben kann.
Caritas in NRW: Wie lässt sich digitales und analoges Engagement verbinden?
Lydia Ossmann: Das greift oft ineinander. Über Börsen und Portale kann man in der Breite suchen und sich Gedanken über sein Engagement machen. Die Kontaktaufnahme erfolgt meist analog, um sich persönlich kennenzulernen und zu prüfen, ob die Erwartungen und Rahmenbedingungen für beide Seiten stimmen.
Das Interview führte Sandra Kreuer.