Hilfe für die Ärmsten der Armen
Für Bedürftige Familien packt das Team des Caritas-Sozialzentrums in der russischen Exklave Kaliningrad Lebensmitteltaschen.Foto: cpd
Im Sozialzentrum der Caritas in Mamonowo, dem früheren Heiligenbeil, könne den rund 60 Kindern und Jugendlichen aus prekären Verhältnissen wegen Corona zurzeit keine Mahlzeit im Haus angeboten werden, sagte die Direktorin der Caritas Kaliningrad, Jelena Jamkovaja. "Deshalb haben wir die Lebensmitteltaschen voller gemacht und häufiger als früher verteilt." Das sei allerdings teurer, als selbst zu kochen.
"Wir können unsere Kinder jetzt nicht im Haus versammeln, deshalb machen unsere Mitarbeiter Familienbesuche. Sie bringen den Kindern neben Lebensmitteln verschiedene Aufgaben zur geistigen Entwicklung sowie auch Materialien für Handarbeiten", erklärt Jamkovaja. Zugang zum Internet hätten die meisten Kinder nicht. Ihr Team habe die betreuten Familien auch mit Schutzmasken versorgt. Die materielle Lage der zumeist von gering bezahlten Arbeitsgelegenheiten lebenden Familien habe sich bei praktisch allen verschlechtert. "Manche wurden arbeitslos, bei anderen wurde der Arbeitslohn reduziert."
Um weitere Unterstützung für die Caritas Kaliningrad leisten zu können, bittet Dr. Daniel Friedenburg, Referent für die Auslandshilfe des Diözesan-Caritasverbandes Paderborn, um Spenden. "Wir leisten den dortigen Familien unbürokratisch Hilfe. Sie brauchen unsere Unterstützung, um die aktuelle Situation bewältigen zu können."
Schwester Alberta (l.) und das Team des Caritas-Sozialzentrums bringen in der Corona-Krise in der russischen Exklave Kaliningrad bedürftigen Familien Lebensmittel sowie Lernmaterialien.Foto: cpd
Das Caritas-Sozialzentrum in Mamonowo, dem früheren Heiligenbeil, das in der russischen Exklave Kaliningrad nahe der polnischen Grenze liegt, wurde mit Unterstützung des Diözesan-Caritasverbandes Paderborn vor mehr als 20 Jahren gegründet. Derzeit werden dort rund 60 Mädchen und Jungen aus prekären Familienverhältnissen ambulant betreut. Die Mitarbeiterinnen der Caritas sowie zwei Ordensschwestern unterstützen sie bei den Hausaufgaben, versorgen sie mit Kleidung und Lebensmitteln und bieten psychologische Hilfe an. Im angeschlossenen Kinderheim sind acht Kinder und Jugendliche im Alter zwischen 14 und 19 Jahren untergebracht.
Entstanden ist die Arbeit für bedürftige Familien nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion, als Katharinenschwestern aus dem benachbarten polnischen Braunsberg (Braniewo) etwas gegen die Not von Straßenkindern unternahmen, die an der polnisch-russischen Grenze in Abwasserkanälen und in Kartons lebten. Für ihre Arbeit erhält die Caritas Kaliningrad so gut wie keine staatlichen Zuschüsse. Ohne Spenden ist die Caritas in Kaliningrad nicht in der Lage, die laufenden Kosten des Sozialzentrums aufzubringen.
Der Diözesan-Caritas verband Paderborn bittet für Hilfsaktionen im In- und Ausland während der Corona-Krise um Spenden unter: