So viele Chancen und Möglichkeiten
Caritas in NRW Warum leistet sich die Caritas Duisburg eine Innovationsmanagerin? Was bringen Sie mit, was dem Verband (offenbar) bisher gefehlt hat?
Jenny Versteegen: Ich glaube, dass der Verband gerade in einem positiven Umbruchprozess ist. Viele gute Gedanken in den letzten Jahren haben zu offenen Türen geführt. Jetzt haben wir die Möglichkeit, Menschen zusammenzubringen und im besten Fall gemeinsam Veränderungen auf den Weg zu bringen. Meine Rolle bringt die Chance mit sich, dass ich mich ganz frei in der Organisation bewegen kann. Hier habe ich die Möglichkeit, Personen mit ähnlichen Anliegen zu vernetzen, niederschwellige Formate zur Begegnung zu schaffen und herauszufinden, was den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern helfen könnte, Innovation im Alltag zu erträumen, zu gestalten und zuzulassen. Ich denke immer wieder: Jeder Verband sollte jemanden im Bereich Innovationsmanagement engagieren. Es birgt so viele Chancen und Möglichkeiten!
Caritas in NRW: Welche Projekte haben Sie bereits angefangen, oder welche Ideen haben Sie?
Jenny Versteegen: Aktuell arbeite ich mit verschiedenen Arbeitskreisen und Führungskräften an für sie relevanten Themen. Das ist unter anderem eine Wunschwerkstatt, in der es um Teamstärkung und innovative Arbeitsgestaltung geht. Dann gibt es einen Kreis für ein ganzheitliches Azubi-Management, das dem Fachkräftemangel durch einen wertschätzenden und befähigenden Umgang mit der jungen Generation begegnen möchte. Hier bewegen wir Themen wie Recruiting der Zukunft, kreative Gestaltung von Stellenangeboten und ein Barcamp für Auszubildende, bei dem sie sich untereinander vernetzen können. Mit einem Fachteam der Beratung läuft ein kreativer Prozess für ein neues Angebot. Neben diesen Gruppen bewegen wir Themen wie Digitalisierung, Wissensmanagement und Kommunikation. Aber auch Werte der Organisation und Spiritualität sind Anliegen, die sich noch in dem ein oder anderen innovativen Projekt äußern könnten.
Ich selbst habe einen Innovationsnewsletter, das MontagsMomentum, gestartet, der allen Mitarbeitern über den E-Mail-Verteiler zugestellt wird. Dort teile ich innovative Artikel, Zitate und Ideen, aber vor allem auch regelmäßige Updates, was gerade im Verband zum Thema Innovation passiert. Demnächst findet zum ersten Mal das Innovationsfrühstück statt. In gemütlicher Atmosphäre werden wir einen Online-Impulsvortrag ansehen und uns danach darüber austauschen. Hier treffen sich Mitarbeiter und Führungskräfte verbandsübergreifend in schönem Setting zum Austausch.
Im Herbst möchte ich gerne das "Refugium" anbieten. Einen "sicheren Ort" für Führungskräfte zum Atemholen, zur Reflexion in der Stille und zum Aufbruch (vielleicht ja auch in ein neues Herzensprojekt).
Caritas in NRW: Welche (soziale) Innovation der letzten Jahre hat Sie am meisten beeindruckt?
Jenny Versteegen: Mich persönlich begeistern Start-ups. Ich verfolge einige Projekte über die sozialen Medien und bin im Kontakt mit "Inkubatoren" für Entrepreneure beziehungsweise deren Ideen. Daher kann ich mich gar nicht auf ein Projekt festlegen. Da ich vor einigen Jahren selbst eine kleine soziale Innovation mit Freunden gegründet habe, würde ich vielleicht unser Projekt auswählen, weil ich hier ganz hautnah erlebe, wie Heranwachsenden effektiv geholfen wird.
Caritas in NRW: Was reizt Sie an der Aufgabe Innovationsmanagerin?
Jenny Versteegen: Sehr viel! Mein großes Anliegen ist es, Menschen neu ins Träumen zu bringen und neue Leidenschaft zu wecken. Das passiert dann, wenn sie sich am richtigen Ort wissen, ihre Gaben und Persönlichkeit einbringen und ihren Arbeitsalltag aktiv mitgestalten können. Ich glaube, dass eine Menge möglich ist und dass sich in den nächsten Jahren viel Positives bei der Caritas verändern wird.
Die Fragen stellte Christoph Grätz.
E-Mail: jvs@caritas-duisburg.de
Web: www.caritas-duisburg.de