Hilfe! Mehr Zeit für Pflege!
Die Qualität der ambulanten Pflege in Deutschland ist bedroht. Unsere Pflegekräfte können sich für ihre Patientinnen und Patienten kaum mehr die eigentlich nötige Zeit nehmen. Denn während alles andere deutlich teurer geworden ist, haben die Krankenkassen die Vergütungssätze für die ambulante Pflege in den letzten zehn Jahren nur minimal erhöht. Kostensteigerungen durch höhere Löhne und Sachkosten können von den Pflegediensten schon längst nicht mehr aufgefangen werden. Auch der bürokratische Aufwand verschlingt immer mehr wertvolle Zeit. Die Folge: Der zeitliche Druck auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter steigt ständig.
Zeitdruck geht zulasten der Menschen
Nicht selten müssen in einer vierstündigen Pflegedienst-Tour 16 und mehr Menschen versorgt werden, vor zehn Jahren waren es noch zwei bis drei Menschen weniger. Nur ein Beispiel: Für das Setzen einer Insulinspritze und einen Verbandswechsel hat eine Pflegekraft gerade einmal zwölf Minuten Zeit, Anfahrt und Dokumentations- und Schreibarbeiten inbegriffen. Den steigenden Druck spüren auch die Patientinnen und Patienten. Sie haben das Gefühl, dass die Pflegekraft schon wieder weg ist, bevor sie richtig bei ihnen angekommen ist, dass sie mehr Zeit mit Formularen verbringt als mit ihnen. Für individuelle Bedürfnisse bleibt immer weniger Zeit. Außerdem fallen überlastete Pflegekräfte immer wieder aus, wodurch die vertraute Pflegekraft durch eine fremde ersetzt werden muss.
NRW braucht die Freie Wohlfahrtspflege
Die meisten Menschen möchten auch dann zu Hause bleiben, wenn sie pflegebedürftig werden. Pflegedienste machen das möglich. In Nordrhein-Westfalen gehören rund 930 ambulante Pflegedienste zur Freien Wohlfahrtspflege. Sie versorgen fast die Hälfte der Pflegebedürftigen des Landes - das sind 118500 Menschen. Doch die Pflegedienste sind auf eine auskömmliche Vergütung der Pflegeleistungen angewiesen. Nur dann können sie genügend Mitarbeiter(innen) beschäftigen und diese angemessen bezahlen. Und nur dann haben sie die Zeit für ihre Patientinnen und Patienten, die nötig ist. So viel sollten pflegebedürftige Menschen unserer Gesellschaft wert sein!
Unsere Ziele:
Reale Kostensteigerung (2002-2012): 20 Prozent
Anhebung der Vergütung in der ambulanten Pflege (2002-2012): 7 Prozent
Wir fordern mehr Zeit für Menschen und eine Anhebung der Vergütung der Leistungen durch die Kassen um 13 Prozent!
Sie können diese Karte ausdrucken, ausschneiden, auf Karton kleben und absenden.
Mehr Informationen: Monika van Vlodrop, Caritasverband für das Bistum Aachen,
Kapitelstr. 3, 52066 Aachen, 02 41 / 4 31-2 25, mvvlodrop@caritas-ac.de
Zentrales Aktionsbüro: c/o Diakonie RWL, Lenaustr. 41, 40470 Düsseldorf,
02 11 / 63 98-2 14, info@hilfe-fuer-pflege.de
Kampagnen-Website: www.hilfe-fuer-pflege.de