Anerkennung wettbewerbsfähiger Löhne
Die Regionalkommission Nordrhein-Westfalen ist vergleichbar mit einer Tarifkommission, in der Dienstgeber- und Dienstnehmer-vertreter partnerschaftlich die Rahmenbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Caritas festlegen. Zu den Einrichtungen der Caritas in NRW gehören auch rund 400 Pflegedienste mit etwa 15000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.
Das gemeinsame Ziel von Dienstgebern und Dienstnehmern ist, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der allgemeinen Lohn- und Einkommensentwicklung zu beteiligen. Gleichzeitig müssen die Gehaltsstrukturen wettbewerbsfähig sein d. h., es muss möglich sein, die Personalkosten über die Vergütungen auch zu refinanzieren.
Seit Jahren müssen wir feststellen, dass die Gehaltsstrukturen der Caritas die Krankenkassen in Nordrhein-Westfalen nicht interessieren. Seit Jahren klafft eine riesige Lücke zwischen den Personalkostensteigerungen und der Entwicklung der Preise in der häuslichen Krankenpflege. Während die Personalkosten in den letzten zehn Jahren im Schnitt um zwei Prozent angestiegen sind, wurden die Vergütungen im gleichen Zeitraum um weniger als ein Prozent pro Jahr angepasst.
Das führt zwangsläufig dazu, dass die Arbeit immer mehr verdichtet wird, dass unsere Mitarbeiter immer schneller arbeiten müssen.
Wenn man aber auf Dauer eine tragfähige ambulante Infrastruktur möchte, muss man den Pflegeberuf attraktiv machen.
Noch werden 70 Prozent aller pflegebedürftigen Menschen zu Hause gepflegt, zu einem erheblichen Teil mit Unterstützung von professionellen Pflegediensten, gerade auch der Caritas. Dies wird dauerhaft aber nur möglich sein, wenn man langfristig Frauen und Männer findet, die Freude an einer Tätigkeit in der Pflege haben und bereit sind, diese hoch qualifiziert und mit hoher Empathie zu leisten.
Dann müssen die Kassen aber auch akzeptieren, dass die Pflegekräfte in der Caritas angemessen entlohnt werden.