Gerechter Lohn für wichtige Arbeit
Es liegt in der Natur der Sache, dass man dabei nicht immer einer Meinung ist. Jede Seite muss in erster Linie und hauptsächlich die Interessen ihrer eigenen Seite vertreten, und so stehen für uns die Interessen der Kolleginnen und Kollegen an erster Stelle.
Worin wir uns aber von den Dienstgebern nicht unterscheiden, ist die Überzeugung, dass die Arbeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Pflege eine hohe gesellschaftliche Anerkennung und Wertschätzung erfahren sollte. Diese muss sich auch in attraktiven Arbeitsbedingungen und einem angemessenen Gehalt niederschlagen.
Wenn wir dann sehen, dass die Krankenkassen in Nordrhein-Westfalen seit Jahren weniger als die Hälfte der tatsächlichen Gehaltsanstiege bei der Refinanzierung der Träger berücksichtigt haben, wird uns angst und bange. Denn im Zweifel führt die wirtschaftliche Unterdeckung dazu, dass die Arbeit in der ambulanten Pflege immer schneller erfolgen muss und die Kolleginnen und Kollegen unter immer größerem Druck arbeiten müssen. Während die Krankenkassen derzeit auf Milliardenüberschüssen sitzen, verschlechtern sich gleichzeitig die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter massiv.
Wir brauchen motivierte und gut entlohnte Pflegekräfte. Die Krankenkassen müssen die Arbeit dieser Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter anerkennen. Und das bedeutet, dass die Gehälter, die bei der Caritas gezahlt werden, auch bei den Refinanzierungen der Träger zu berücksichtigen sind. Unsere Träger brauchen verlässliche politische und wirtschaftliche Rahmenbedingungen und eine Kostenerstattung, die die tatsächlichen Personalkosten der Betreuung und Pflege alter Menschen berücksichtigt. Niemand kann Interesse an einem Lohndumping haben, an dessen Ende frustrierte Pflegekräfte und eine zunehmend schlechtere Versorgung der pflegebedürftigen Menschen stehen.