"Ich brenne für die Caritas"
Lena Dirksmeier (61) ist Diplom-Pädagogin, Psychodramatikerin sowie Supervisorin und arbeitet seit 1991 beim Diözesan-Caritasverband in Münster.Foto: Achim Pohl | Caritas im Bistum Münster
Die 61-Jährige ist Geschäftsführerin des ehrenamtlichen Fachverbandes der Caritas-Konferenzen Deutschlands (CKD) im Bistum Münster und Diözesanreferentin für die Gemeindecaritas.
Schon früh hat sie Verantwortung übernommen - im Dreigenerationenhaushalt mit erkrankter Großmutter, als Schulsprecherin am Mariengymnasium in Münster und als ehrenamtliche Bundesvorsitzende der Kolpingjugend. Sich für andere einzusetzen, wurde Lena Dirksmeier und ihren beiden jüngeren Schwestern im katholischen Elternhaus mit in die Wiege gelegt.
Nach dem Studium der Diplompädagogik in Münster folgten fünf Jahre als Jugendreferentin beim Kolpingwerk. Im Januar 1991 kam sie als Referentin für ehrenamtliche Hilfe zur Caritas und blieb bis heute. Sie absolvierte berufsbegleitend eine Ausbildung zur Psychodramatikerin sowie als Supervisorin - gutes Rüstzeug für die Arbeit mit Ehrenamtlichen.
Langweilig sei der Job nie geworden: "Weil ich hier größte Freiheit habe, meine Ideen umzusetzen." Und davon hat Lena Dirksmeier viele: von der Romreise für Ehrenamtliche über die bistumsweite Aussendungsfeier für Caritas-Sammlerinnen bis hin zum Begegnungsmobil, mit dem Mitarbeitende zu Altenheimen, Grundschulen oder Autobahnrastplätzen fahren. "Um es so zu machen wie Jesus", sagt sie, "unter die Menschen zu gehen."
"Ich brenne für die Caritas", ist für die Diplom-Pädagogin nach all den Jahren klar. Warum? Weil die Arbeit gelebtes Christentum sei. "Weil ich bei der Caritas etwas bewirken kann und ich so viele Menschen kennenlernen durfte, die sich leidenschaftlich für andere einsetzen." Das halte sie trotz Missbrauchsskandal und Reformstau auch weiterhin in der Kirche. "Es muss einen Aufbruch hin zu Neuem geben", davon ist Lena Dirksmeier überzeugt, und dafür tritt sie selbstbewusst ein.
Es gibt nur wenige Fotos, auf denen Lena Dirksmeier kein Mikrofon in der Hand hält. Denn sie trifft fast immer den richtigen Ton. Ihre Meinung formuliert sie klar, diplomatisch und wertschätzend. "Deshalb können viele Kolleginnen und Kollegen meinen Weg mitgehen", vermutet die MAV-Vorsitzende. Seit 13 Jahren vertritt sie die Interessen der Mitarbeitenden und ist in schweren Situationen für sie da.
Auch im Freundeskreis ist sie als Initiatorin bekannt, organisiert gerne Reisen oder lädt zum Essen ein. Besuch kommt oft und gerne in das Haus in Telgte, in dem sie für ihre 93-jährige Freundin Agnes sorgt. Die Haustür steht für ihre Familie, die drei Patenkinder, Freunde und Arbeitskollegen immer offen - und ihr Herz auch.