Krisen haben nicht das letzte Wort
Krise überall. Inflation, Krieg, Corona, Klima - um nur die zu nennen, die uns täglich in den Medien begegnen, nicht zu vergessen, dass da noch viel mehr sind: alte und unbekannte. Menschenrechtsverletzungen, Hungersnöte, Pflegemissstände.
Mitarbeitende und Ehrenamtliche der Caritas begegnen täglich den kleinen und großen Krisen des Alltags - nicht zuletzt, um einen Beitrag zu leisten, die Welt ein kleines bisschen besser zu machen und vielleicht sogar dem manchmal überbordenden christlichen Anspruch der Nächstenliebe gerecht zu werden. Machen sich dann nicht auch immer wieder Zweifel und Ohnmacht breit? Was nutzt es im Großen und Ganzen? Es ändert sich ja doch nichts, und die nächste Krise wartet schon.
Letztlich ist das Christentum selbst das Ergebnis einer Krise: Die Verkündigung der Frohen Botschaft Jesu, die der Nächstenliebe und des Friedens zu apokalyptisch anmutenden Zeiten, führte zur Kreuzigung des Gottessohns. Das Symbol des Christentums erinnert also an eine gesellschaftliche, politische und religiöse Krise, an das Leid Christi als eine ungerechte Verurteilung zum Tode.
Und genau deswegen bietet die christliche Religion in Zeiten von Zweifel und Zermürbung einen Ort der Gelassenheit und Ruhe. Denn all die Krisen, das Leid, die Ungerechtigkeiten haben nicht das letzte Wort.
Das letzte Wort liegt beim Jüngsten Gericht. Was mittelalterlich düster anklingen mag und Bilder von Höllenfeuer hervorruft, darf doch eher eine gutlaunige Alltagsresilienz auslösen. Denn bildlich gesprochen ist doch das Holz des Richterhammers aus dem Holz des Kreuzes geschnitzt - und das heißt: Die Armen, Schwachen und Leidenden haben das letzte Wort. Die Ohnmacht der Krisen können wir getrost in Gottes Hände legen und wissen: Alles wird gut.