Caritas feiert 125-jähriges Bestehen
Am seinem Gründungsort Köln wurde dasn 125-jähriges Bestehen gefeiert und eine Sonderbriefmarke zum Jubiläum vorgestellt. Am 9. November 1897 sei die "Zeit reif" gewesen für die Gründung des Verbandes, sagte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa bei einem Festakt. An diesem 9. November dürfe das freudige Erinnern jedoch nicht das Erinnern an die Schrecken und Gräuel des Nationalsozialismus überdecken, so Welskop-Deffaa. Der Festakt solle "mit Respekt und im Andenken" an die Opfer und im Gedenken an diejenigen, die heute unter Krieg und Katastrophen litten, begangen werden. Auch müsse sich die Caritas ihrer eigenen Rolle im Nationalsozialismus vergewissern - Mitarbeitende hätten vielerorts Widerstand geleistet, mitunter aber auch das Morden gedeckt: "Es gehört zur historischen Wahrheit dazu, dass beides stimmt." Zum Jubiläum wurde auch eine Sonderbriefmarke der Deutschen Post vorgestellt. Briefmarken seien kleine, aber wirkungsvolle Kulturbotschafter, sagte Marianne Kothe vom Bundesfinanzministerium. Die Arbeit der Caritas stehe für den Zusammenhalt in der Gesellschaft. Insgesamt seien 3,1 Millionen Sonderbriefmarken im Wert von 85 Cent gedruckt worden, dem aktuellen Porto für Standardbriefe.
Am 9. November 1897 bündelte der Priester und erste Caritas-Präsident Lorenz Werthmann (1858-1921) die bis dahin nebeneinander arbeitenden katholischen Sozialwerke unter einem Dach. Allerdings dauerte es weitere 20 Jahre, bis die Bischöfe den an der Basis entstandenen Verband anerkannten.
Annika Schmitz (KNA)