Fit für den Arbeitsmarkt
"Alles fit?“ ist ein Modellprojekt der Katholischen Bundesarbeitsgemeinschaft Integration durch Arbeit (BAG IDA), das im Rahmen des Programms „rückenwind – für die Beschäftigten in der Sozialwirtschaft“ durch das Bundesministerium für Arbeit und Soziales und den Europäischen Sozialfonds gefördert wird.Nicola Buskotte
40 Prozent der langzeitarbeitslosen Menschen haben gesundheitliche Einschränkungen - eine Herausforderung, mit der die Beschäftigungs-betriebe der Caritas immer häufiger umgehen müssen, wollen sie die Ein-Euro-Jobber oder Bürgerarbeiter(innen) (wieder) fit für den Arbeitsmarkt machen. Hier setzt das Projekt "Alles fit?" an: Es qualifiziert Fach- und Führungskräfte in der Beschäftigungsförderung zu Gesundheitscoaches. Dabei werden Angebote der Gesundheitsförderung und der Prävention entwickelt und erprobt, um sie in den beruflichen Alltag der Beschäftigungs-einrichtungen nachhaltig zu verankern. Geschult wird mit der Methode des "Blended Learning", in der Präsenzunterricht und internetgestütztes Selbststudium miteinander verbunden werden.
Die erste Qualifizierungsrunde startete im Dezember 2010 mit 40 Projekt- und Fachanleitern aus Caritas-Einrichtungen in ganz Deutschland. Im September 2011 stellten die neuen Gesundheitscoaches auf einer Abschlussveranstaltung in Köln ihre selbst entwickelten Präventionsangebote vor und tauschten ihre Erfahrungen aus. Ein großer Teil der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatte für die Praxisprojekte die Themenschwerpunkte "Gesunde Ernährung" und "Bewegung & Sport" gewählt.
Nicole Amann-Lichtleutner vom Caritasverband Herne hat ein umfangreiches Bewegungs- und Entspannungsangebot entwickelt und in den Arbeitsalltag der Ein-Euro-Jobber integriert. "Das Angebot ist nachhaltig angelegt, und die Teilnehmerinnen und Teilnehmer machen wirklich gerne mit."
Auch Alexandra Bauernschmid vom AGJ-Fachverband für Prävention und Rehabilitation in Freiburg bestätigt das große Interesse ihrer Teilnehmerinnen und Teilnehmer und glaubt, "dass das Projekt zum Nachdenken angeregt und Veränderungen angestoßen hat".
"In meinen Projekt habe ich mich darauf konzentriert, Wissen über gesunde und ausgewogene Ernährung zu vermitteln und das Gelernte direkt mit Praxiseinheiten zu verbinden", erzählt Eva Grosche, IN VIA Paderborn, "so haben wir z. B. Kochduelle veranstaltet." Sowohl die älteren Teilnehmenden als auch die unter 25-Jährigen haben dabei viel Spaß gehabt und so spielerisch gelernt, ihr eigenes Essverhalten zu hinterfragen. Wenn sie das Gelernte zu Hause und in ihren Familien umsetzen, "haben wir viel erreicht", glaubt Grosche.