Hoffnungsbäume pflanzen
In einem Brief des Propheten Jeremia an die Verbannten schreibt er: "Baut Häuser und wohnt darin, pflanzt Gärten und esst ihre Früchte!" Und einige Verse weiter: "…; denn ich will euch eine Zukunft und eine Hoffnung geben."
Wer sehnt sich nicht nach Zukunft und Hoffnung - angesichts der Kriege im Nahen Osten, in der Ukraine, auf dem afrikanischen Kontinent, angesichts der Dürre im Amazonas und der Überschwemmungen in Italien und anderswo. "Pflanzt Gärten und esst ihre Früchte" kann eine Hoffnungstat sein. "Wenn ich wüsste, dass morgen die Welt unterginge, würde ich heute noch ein Apfelbäumchen pflanzen" - dieser Satz, der oft Martin Luther zugeschrieben wurde, aber nicht von ihm stammt, sollte Menschen nach dem Zweiten Weltkrieg neue Hoffnung schenken. Die Hoffnung, die ein Früchte tragender Baum verbreitet, wird offenbar in allen Kulturen verstanden. Ein chinesisches Sprichwort sagt: "Die beste Zeit, einen Baum zu pflanzen, war vor 20 Jahren. Die zweitbeste Zeit ist jetzt."
In der Kurzgeschichte "Der Mann, der Bäume pflanzte" von Jean Giono pflanzt der Schäfer Elzéard Bouffier in der verödeten Provence kurz vor dem Ersten Weltkrieg Bäume, nur um in der Gegend neues Leben zu ermöglichen. Ein schönes literarisches Beispiel der Gemeinwohlökonomie und gleichzeitig der Wirkmacht eines einzelnen Menschen.
Auch zur Kampagne "Für Klimaschutz, der allen nutzt." gehört eine Aktion, Bäume - insbesondere Selbstpflückbäume - zu pflanzen. Viele Menschen wissen um die Kraft von Symbolhandlungen. Bäume pflanzen ist Symbol für die Hoffnung, die uns trägt. Bäume pflanzen ist mehr als ein Symbol, denn jeder Baum trägt zur CO2-Reduktion bei und liefert im Fall der Obstbäume nachhaltig regionales und saisonales Obst.
Vor 50 Jahren pflanzte mein Schwiegervater für seine an Krebs erkrankte Schwiegermutter einen Walnussbaum. Im letzten Jahr ernteten wir 13 kg Walnüsse, und jede Nuss kündet von Hoffnung und ermöglicht Dankbarkeit.