Katholisch!
Wie sähe die Welt aus, wenn wir nur einen Tag so lebten, als vertrauten wir ohne jeden Zweifel darauf, dass es Gott wirklich gibt? Die Kirche krankt vor allem am fehlenden Mut, auf die Kraft und Selbstmächtigkeit des Evangeliums zu vertrauen. So finden wir uns vor in Machtkämpfen zwischen Tradition, Kultur und Botschaft. Zwischen Wahrheit, Profil und Beliebigkeit. Dabei ist doch gerade das Katholische Antwort und Lösung auf unsere Fragen und Konflikte heute. Dabei ist doch gerade das Katholische das Heilsame. Denn: Katholisch heißt allumfassend. Es will die unbegreifliche Liebe Gottes beschreiben, die keine Grenzen kennt, die für jeden bestimmt ist - ausnahmslos. Katholisch steht für Vielfalt, dafür, das Widersprüchliche nebeneinander existieren zu lassen ohne Angriff, ohne Verurteilung, ohne Angst. Erst diese Vielfalt an Menschen, Landschaften, Kulturen und Denkweisen lässt die allumfassende Liebe und Größe des Schöpfers dieser Erde erahnen. Was wäre, wenn wir uns auf diese Überforderung des Allumfassenden einließen, statt um den eigenen Komfort zu kämpfen?
Jesus nimmt den barmherzigen Samariter als Vorbild dafür, wie man zum ewigen Leben kommt. Dabei ist der Samariter für Juden wie Jesus doch ein Ungläubiger, einer aus einem verfeindeten Volk. Jesus macht ziemlich deutlich: Weder Glaube noch Zugehörigkeiten, sondern allein die Tat für all jene, die in Not sind, Hilfe und Unterstützung benötigen, lässt die Nachfolger Jesu erkennen. Es sind nicht die, die um Wahrheitsansprüche kämpfen, sondern die, die um das Wohlergehen ihrer Mitmenschen ringen.
Wenn wir nur Mut hätten, einfache Botschafterinnen und Botschafter zu sein und die Botschaft selbst für sich sprechen zu lassen, wie sähe die Welt dann aus?