Positiv vertraut
Wenige Schritte weiter bleibt sie stehen. "Ich bin total positiv und habe eigentlich nie schlechte Laune", sagt sie. Das steckt an. Sie teilt kleine und größere Sorgen, ermuntert, scherzt, fragt nach. Ihre zupackende, herzliche Art macht sie zur Vertrauten von Bewohner(inne)n, Angehörigen und Kollegen. Manuela Peters ist keine Sozialarbeiterin oder Betreuerin. Die 49-jährige Mutter zweier Söhne ist Chefin der Hauswirtschaft in St. Teresa. Sie arbeitet halbtags und ist zuständig für die Waschküche, den Cafeteriabetrieb und die Koordination der Reinigungs- und Servicekräfte.
1988 hatte Manuela Peters ihre Ausbildung zur Hauswirtschafterin im Bischof-Ketteler-Haus, einer Senioreneinrichtung der Caritas in Oberhausen-Osterfeld, beendet und wurde übernommen. In ihren ersten Berufsjahren war sie werktags für die Waschküche zuständig, am Wochenende arbeitete sie in der Großküche mit. 1990 legte sie ihre Meisterprüfung ab, und ihr wurde die Küchenleitung im Bischof-Ketteler-Haus in Aussicht gestellt. 1992 wurde ihr erster Sohn geboren; 1996 kam ihr zweiter Sohn zur Welt. Peters machte eine Berufspause. "Für mich war es wichtig, bei meinen Kindern zu sein", stellt sie klar und zeigt damit auch, wo ihre Prioritäten als Familienmensch liegen.
"Ich mag den direkten Kontakt zu den Menschen"
Aus der Küchenleitung wurde nichts. Die Katholischen Kliniken Oberhausen übernahmen das Bischof-Ketteler-Haus 1999; die Großküche wurde geschlossen. Peters kündigte. Doch die Zeit der Arbeitslosigkeit dauerte nicht lange: Das Haus Teresa in Bottrop suchte eine Hauswirtschafterin in einer Wohngruppe. Heute sagt Manuela Peters: "Mir hätte nichts Besseres passieren können. Schon beim Vorstellungstermin war mir klar: Hier will ich arbeiten. Das Haus hat eine tolle Atmosphäre." Zunächst arbeitete sie zehn Jahre in "Joachim und Anna", einer der neun Wohngruppen, und war für das Frühstück und Abendessen der Bewohner(innen) zuständig. "Ich mag den direkten Kontakt zu den Menschen", sagt sie.
2010 ging dann die Leiterin der Hauswirtschaft in den Ruhestand. Nach kurzem Zögern bewarb sich Peters: "Zuerst habe ich gedacht, ich verliere den Kontakt zu den Menschen, wenn ich nicht mehr im Wohnbereich arbeite. Aber das ist Gott sei Dank nicht so. Früher habe ich 23 Senioren betreut, heute sind es fast 200." Aber eine Umstellung sei es schon gewesen, sagt sie. "Ich musste mich erst daran gewöhnen, Arbeit für den kommenden Tag liegen zu lassen. Das kannte ich nicht. Gott sei Dank bekam ich viel Unterstützung von meinen Kolleginnen und Vorgesetzten und konnte in die Rolle reinwachsen." Vor allem die administrative Arbeit am PC musste sie sich als "Praktikerin" erst aneignen. Besonders freut es sie, dass sie heute in Schulen oder auf Berufsmessen das Haus St. Teresa repräsentieren darf, um Berufsnachwuchs zu werben.
"Ich liebe meine Arbeit, und wenn mir die mal zu viel wird, nehme ich mir eine Verschnaufpause in der Kapelle, genieße die Stille und halte Zwiesprache. Hier kann ich den Akku wieder aufladen", erklärt sie. "Es ist schön, in einem Haus zu arbeiten, in dem christliche Werte etwas zählen."