Einen Schritt voraus
Neue Wege wollten die fünf Diözesan-Caritasverbände in NRW mit ihrem Projekt "Erziehungshilfe 2.0 macht Spaß!" ausprobieren. Das Arbeitsfeld und die Vielfalt in dieser Berufsbranche sollten bekannter, das manchmal angestaubte Image der Caritas modernisiert werden. Das schrie förmlich nach dem Einsatz von Kommunikationsinstrumenten im Web 2.0.
Dabei werden in der Sozialwirtschaft Social-Media-Dienste bislang eher nur sporadisch genutzt. Längst aber ist das Internet einer der ersten Kontaktpunkte, wenn es um potenzielle neue Mitarbeitende geht. Neben einer reinen Informationsvermittlung muss ein Internet-Auftritt für diese junge Zielgruppe authentische Einblicke in den Berufsalltag bieten. Dazu gehört auch die Gelegenheit zum Dialog mit anderen Auszubildenden und auch mit Fachkräften der Organisation. Gerade junge Zielgruppen erwarten von ihrem zukünftigen Arbeitgeber einen Webauftritt mit Informationen und direkten Kontaktmöglichkeiten. Diese werden durch Social-Media-Aktivitäten zusätzlich erweitert.
Authentizität und Dialog
Das Projekt "Erziehungshilfe 2.0 macht Spaß!" nutzt mit seiner Nachwuchskräfte-Kampagne "CARITÄTER mit Profil" solche modernen Kommunikationselemente. Die Kampagne spielt dabei in Gestaltung und Begrifflichkeit mit Krimi-Motiven, die junge Menschen aus dem Fernsehen kennen: Fahndungsplakate, Spurensuche, "Tatbestand", "Tatzeit", "Handlungsort" und "Gesucht wird"… Diese Motivik kommt bislang ebenso wie die Authentizität ("Gesicht zeigen") und der emotionale und persönliche Ansatz bei der Zielgruppe hervorragend an.
Herzstück der Kampagne ist die Internetplattform www.caritaeter.de, die seit Februar 2013 online ist und seitdem über 1000 Klicks im Monat verzeichnet. Hier werden Berufe beschrieben, wird die Berufsbranche Erziehungshilfe erklärt und eine Jobsuche angeboten. Doch die Kampagne "CARITÄTER mit Profil" vermittelt nicht nur reine Informationen, sie nutzt auch die Erfolge des Web 2.0: persönliche Empfehlungen, echte Mitarbeitende, die reale Geschichten erzählen. Zu jedem sozialen Berufsbild gibt es mindestens einen CARITÄTER, der darüber berichtet, warum es so gut ist, diesen Job in dieser Branche auszuüben. Der Begriff "Caritäter" bezeichnet hierbei junge Mitarbeiter unter 27 Jahren, die mit eigenem Bild vorgestellt werden. Auf eigenen Unterseiten beantworten sie Fragen zu ihrer Person, im Berufe-Blog erzählen sie aus ihrem Arbeits- oder Ausbildungsalltag.
Doch nicht nur die Mitarbeitenden werben für ihren Job, auch die Einrichtungen, Dienste und Beratungen der Caritas-Erziehungshilfe NRW nutzen die Plattform, um sich authentisch und mit ihrem je eigenen Profil zu präsentieren. Die Website verfügt über eine optimierte Version zur Anzeige auf mobilen Endgeräten. Dies ist wegen der täglich steigenden Zahlen zur mobilen Internetnutzung für ein solch modernes Projekt elementar.
Social-Media-Nutzung
Zusätzlich zur Webplattform werden unterschiedliche Social-Media-Kanäle bespielt: Die Facebook-Page ist Knotenpunkt aller Web-Aktivitäten der Kampagne, der Nachrichtenkanal Twitter hilft bei der schnellen Verbreitung von Neuerungen, die Foto- und Video-Sharing-App Instagram sorgt für ein einheitliches Design der im Blog genutzten Bilder. Im Youtube-Channel werden bald die ersten Videos veröffentlicht. Über Facebook und Twitter können Interessierte zusätzlich direkten Kontakt zu den CARITÄTERN und dem Projektteam im Hintergrund aufnehmen.
Online- und Offline-Verbindung
Auf den immer häufiger werdenden Ausbildungs- und Studiums-Informations-Messen sind die sozialen Organisationen bislang nur selten vertreten. Die CARITÄTER-Kampagne wird auf einigen dieser Veranstaltungen in NRW gezielt präsentiert. Das Interesse der jungen Besucher ist immer groß. Mit Give-aways (z.B. Handycleanern) und Facebook-Aktionen findet die wichtige Verbindung zwischen On- und Offline statt. Bei allen Events ist mindestens ein CARITÄTER aus dem Netz mit vor Ort und berichtet den Besuchern von seiner/ihrer Arbeit persönlich.
Ebenso soll durch die Präsenz an Tagen der offenen Tür an Fach(hoch)schulen und durch pädagogische Unterrichtseinheiten für Regelschulen ein erster Kontakt zum Berufsfeld Erziehungshilfe und zu den sozialen Berufen hergestellt und Neugier geweckt werden.
Gemeinsam stellen wir uns für die Zukunft auf
Ein weiterer Teil des Projektes "Erziehungshilfe 2.0 macht Spaß!" widmet sich den Diensten und Einrichtungen der Erziehungshilfe. Diese benötigen, um einem Fachkräftemangel zukunftsgerecht entgegenzutreten, Strategien und konkrete operative Instrumente und Maßnahmen, um die Aufmerksamkeit von jungen Menschen auf sich zu ziehen. Mit Hilfe von Social Media / Web 2.0, Diversity-Konzepten, Kooperationen mit Bildungseinrichtungen und modernen Personalgewinnungsstrategien lässt sich dies verwirklichen. Ein von verschiedenen Referenten geleitetes Seminar vermittelt Leitungs- und Führungskräften der Caritas-Erziehungshilfe Fähigkeiten, eigenständig moderne und individuelle Personalgewinnungskonzepte zu entwickeln.
Das umfangreiche Projekt "Erziehungshilfe 2.0 macht Spaß!" läuft noch bis Juni 2014. Eine Ausweitung der Kampagne "CARITÄTER mit Profil" auf andere soziale Berufsbranchen wie z.B. die Alten- oder Behindertenhilfe wird momentan angedacht.
Programm "rückenwind": www.bagfw-esf.de
Mehr Informationen zum Projekt: www.erziehungshilfemacht-spass.de