"Herzen erreichen"
Thomas Kley (DiCV Aachen), Barbara Tweer (Leiterin der Caritas-Kita Arche Noah), Kai Diekelmann (DiCV Köln), Zülfiye Kaykin (Staatssekretärin für Integration MAIS), Marie-Luise Tigges (DiCV Paderborn), Detlef Steinmetz (DiCV Essen), Barbara Both (Referatsleiterin MAIS), Martin Sahler (Caritasverband Kreis Mettmann) (v. l.)
Die NRW-Fachgruppe Migration/Integration hatte Kaykin in die Wülfrather Kita Arche Noah eingeladen, wo sie sich von gelebter interkultureller Öffnung in der Caritas überzeugen konnte. In der Einrichtung des Caritasverbandes für den Kreis Mettmann gehören Kinder mit Zuwanderungsgeschichte und ihre Eltern seit Langem wie selbstverständlich dazu.
Die Referenten für Integration und Migration waren sich mit der Staatssekretärin darin einig, dass Zugehörigkeit und Anerkennung wesentliche Faktoren für die Identifikation der Menschen mit ihrem deutschen Zuhause seien, während das Etikett "Migrationshintergrund" immer wieder ausgrenzend wirke.
"Integration funktioniert nicht allein rational und durch Sachlichkeit, sondern nur, wenn wir die Menschen emotional abholen, wo sie stehen", sagte Kaykin. Das gelte für Migranten ebenso wie für Einheimische, deren Ängste ernst genommen werden müssten. Der Austausch mit der Caritas-Fachgruppe diene der gemeinsamen Suche nach guten Ansätzen und Wegen zu einem gemeinsamen Wir-Gefühl und Wertschätzung für kulturelle und religiöse Vielfalt. Die Caritas als kirchlicher Verband habe in den Migranten-Communitys durchaus Vorteile, betonte die Staatssekretärin. Nicht zuletzt Muslime fühlten sich dort als religiös geprägte Menschen ernst genommen und gewürdigt. Ausdrücklich ermutigte Zülfiye Kaykin die Caritas, sich an der Gestaltung der neuen kommunalen Integrationszentren zu beteiligen, einem der zentralen Elemente des gerade verabschiedeten Teilhabe- und Integrationsgesetzes NRW. In Kernfragen künftiger Integrationsbemühungen liegen die Positionen dicht beieinander. Darin sahen die Staatssekretärin und die Caritas-Vertreter gleichermaßen eine gute Basis für die Fortsetzung ihres offenen Dialogs.