Lebenslage bleibt schwierig
Alleinerziehende sind häufiger arbeitslos als Menschen in Paarbeziehungen, sie sind wesentlich öfter von sozialen Transferleistungen wie Arbeitslosengeld oder Sozialhilfe abhängig und haben ein überdurchschnittliches Armutsrisiko. Dies sind einige Ergebnisse der Studie zur Lebenslage von Alleinerziehenden, die Sozialminister Guntram Schneider kürzlich der Öffentlichkeit vorgestellt hat.
"Die Studie zeigt eindringlich, wie schwierig die Lebenslage vieler Alleinerziehender ist. Mehr als 90 Prozent davon sind Frauen in Nordrhein-Westfalen", sagte Sozialminister Schneider. Die Landesregierung will hier helfen und hofft auch auf die Wirtschaft, die auf dieses Potenzial vor dem Hintergrund des wachsenden Fachkräftebedarfs und der wieder anziehenden Konjunktur nicht verzichten könne.
Alleinerziehende Mütter haben zudem eine deutlich ungünstigere Bildungs- und Qualifikationsstruktur als Frauen in Paarbeziehungen. Neben besseren Rahmenbedingungen wie einem Ausbau der Kinderbetreuung komme es hier vor allem auf Beschäftigung und Qualifizierung an. Das Land wolle mehr Alleinerziehende in Qualifizierungs- und Beschäftigungsmaßnahmen bringen. "Auch das gehört zu einer präventiven Arbeits- und Sozialpolitik", betonte Schneider. Mit einem arbeitspolitischen Handlungsprogramm "Brücken bauen in den Beruf" sollen Verantwortliche in Wirtschaft und Politik gewonnen werden, einen Beitrag zur Verbesserung der Arbeitsmarktlage von Frauen zu leisten.
Ein weiteres wichtiges Ergebnis der Studie ist die Feststellung, dass alleinerziehende Mütter nicht nur häufiger einer Erwerbstätigkeit nachgehen als Mütter in Paargemeinschaften, sondern fast doppelt so häufig Vollzeit arbeiten. Minister Schneider: "Alleinerziehende sind häufig auf ein volles Einkommen angewiesen, eine Teilzeitarbeit ist für sie kaum eine Alternative."
Deshalb sei es wichtig, die Erwerbsbeteiligung von Alleinerziehenden zu fördern und ihnen die Möglichkeit zu geben, eigenständig den Lebensunterhalt zu sichern und darüber hinaus Vorsorge zu treffen. "Wenn nur 4 Prozent der Alleinerziehenden eine finanzielle Absicherung über einen Partner haben, muss davon ausgegangen werden, dass sie besonders nach Vollzeiterwerbstätigkeit streben. Darauf müssen wir bei der Schaffung der Rahmenbedingungen besondere Rücksicht nehmen", so Schneider.
Die Studie zur Lebenslage von Alleinerziehenden in Nordrhein-Westfalen steht auf den Internetseiten des Sozialministeriums als Download zur Verfügung: www.mais.nrw.de.
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