EU-Töpfe für soziale Projekte
Europa beeinflusst zunehmend die verschiedensten sozialen Bereiche - auch in Nordrhein-Westfalen. Die Europäische Union fördert Bürger, Organisationen und Unternehmen mit zahlreichen Programmen oder Wettbewerben. Um daran teilnehmen zu können, bedarf es vor allem innovativen Ideen und überzeugenden Projektanträgen. Von der Projektskizze bis zur Antragstellung - dabei unterstützt die EU-Fördermittelberatung der Caritas in NRW ihre Mitgliedsverbände.
Winfried Hülsbusch ist stellvertretender Leiter des Caritas-Kinder- und Jugendheims in Rheine. Seit mehreren Jahren pflegt der Verband einen engen Austausch mit einer Jugendhilfeeinrichtung in Sachsen-Anhalt und einem Kinder- und Jugendheim in Litauen: Regelmäßig fanden Jugendbegegnungen und gemeinsame Freizeiten statt, doch die bisherigen Zuschüsse wurden gekürzt. Auf der Suche nach neuen Finanzierungsmodellen wandte sich Hülsbusch an die EU-Fördermittelberatung der Caritas in NRW: "Wir möchten unsere Begegnungsangebote gerne fortsetzen und für Jugendliche aus den Niederlanden und Portugal öffnen. Gibt es eine EU-Förderung für Projekte, die Bildung mit internationalen Begegnungen verknüpft?", lautete die zentrale Frage seiner ersten E-Mail. Eine intensive Recherche ergab, dass es für das Austauschprojekt des CV Rheine sogar zwei passende EU-Programme gibt. So konnte sich Hülsbusch mit den umfassenden Informationen gleich ans Werk machen und einen entsprechenden Förderantrag stellen.
Diese ist nur eine von vielen Anfragen an die EU-Fördermittelberatung der Caritas in NRW in den letzten zwei Jahren. Andere Fragen richten sich nach einer möglichen Förderung eines Projekts zum Wiedereinstieg in den Beruf für Frauen nach der Schwangerschaft oder nach Finanzierungshilfen für ein Neubauprojekt von Apartmenthäusern für Wohnungslose bis hin zur Frage nach der Auslegung des Begriffs "Eigenmittel". Landesweit wurden bereits mehr als 500 Caritas-Mitarbeiter(innen) über die Möglichkeiten einer europäischen Kofinanzierung für Projekte im sozialen Bereich informiert und beraten. Neben der Hilfe bei Einzelanfragen vor, während oder nach einer Projektlaufzeit haben die fünf nordrhein-westfälischen Diözesan-Caritasverbände zwei weitere gemeinsame EU-Projektanträge in den Bereichen "Interkulturelle Öffnung" und "Erziehungshilfe" stellen können.
Auf Fragen wie "Was muss ich bei einem EU-Antrag besonders beachten?", "Welches EU-Programm passt zu meiner Idee?" oder "Welche EU-Programme gibt es überhaupt?" erhalten Interessierte Antworten in Vorträgen, Workshops, Gruppen- oder Einzelberatungen. Dazu gehören bei Bedarf auch ein Einblick in die Förderstruktur der Europäischen Union sowie Hilfestellung bei der Beantragung von Fördergeldern. Auch wenn es nicht für jede Idee eine europäische Förderung geben kann, lohnt es sich gewiss immer, mit Hilfe der Beratungsstelle die EU-Töpfe für soziale Projekte - und nicht nur die grenzüberschreitenden - genauer unter die Lupe zu nehmen. Für Winfried Hülsbusch aus Rheine hat sich die Anfrage auf jeden Fall rentiert: Sein Antrag ist mit sehr guten Erfolgsaussichten auf den Weg gebracht worden.
Ein kostenloser Newsletter informiert gebündelt und zeitnah über Fristen und Änderungen in EU-Programmen sowie über Termine relevanter EU-Veranstaltungen. Bezug über www.caritas-nrw-eu.de.
Dort finden sich weitere Infos zur Antragstellung sowie zu den Leistungen der Servicestelle der Caritas in NRW.