Münsters Diözesan-Caritasdirektor Heinz-Josef Kessmann, Jutta Steinruck, MdEP und Terry Reintke, MdEP bei der Podiumsdiskussion unter der Moderation von Markus Lahrmann (Pressesprecher Caritas in NRW) (v. l.)Harald Westbeld
Brüssel/Düsseldorf - Das europäische Sozialmodell trägt in seiner jetzigen Form noch nicht und muss weiter entwickelt werden. Zu sehr ist es nach Ansicht der Caritas in NRW an wirtschaftlichen Interessen ausgerichtet und birgt die Gefahr, dass die Staaten es nutzen könnten, sich zurückzuziehen. "Funktionieren kann es aber nur, wenn der Staat die Gesamtverantwortung übernimmt." Münsters Diözesan-Caritasdirektor Heinz-Josef Kessmann zeigte sich beim Fazit des zweitägigen EU-Forums der Caritas in NRW in Brüssel skeptisch, ob der bislang dafür geschaffene europäische Rahmen dafür ausreicht. Gezeigt habe die Diskussion allerdings auch, die eigene Innovationskraft zu stärken und dabei weiterhin auf die Versorgungssicherheit zu achten. Erkenntnis sei auch, so Kessmann, sich intensiver mit der Frage auseinander zu setzen, welche Wirkung die Arbeit der Caritas habe.
Positiv sei zu werten, dass "Europa zunehmend die soziale Frage entdeckt", so Kessmann. Selbst wenn nicht alle Ideen aus Sicht der Caritas zu begrüßen seien. Soziale Arbeit über Fonds zu finanzieren, sei ein Irrweg. Denn dies erfordere immer eine Rendite. Bewährter sei dagegen das deutsche Modell der Gemeinnützigkeit, in dem keine Gewinne erwirtschaftet werden.
Viel Arbeit sehen trotz guter Ansätze auch die beiden Europaparlamentarierinnen Terry Reintke (Die Grünen/Bündnis 90) und Jutta Steinruck (SPD) in der neuen Legislaturperiode vor sich. Steinruck sieht eine Hauptaufgabe darin, eine bessere Anerkennung der sozialen Arbeit zu erreichen und für eine bessere Vernetzung zu sorgen. Das soziale Unternehmertum biete den "Schlüssel für Innovationen". Häufig ergäben sich aus kleinen, lokalen Projekten Ideen, von denen ganz Europa lernen könne.
Viel Arbeit sehen trotz guter Ansätze auch die beiden Europaparlamentarierinnen Terry Reintke (Die Grünen/Bündnis 90) und Jutta Steinruck (SPD) in der neuen Legislaturperiode vor sich. Steinruck sieht eine Hauptaufgabe darin, eine bessere Anerkennung der sozialen Arbeit zu erreichen und für eine bessere Vernetzung zu sorgen. Das soziale Unternehmertum biete den "Schlüssel für Innovationen". Häufig ergäben sich aus kleinen, lokalen Projekten Ideen, von denen ganz Europa lernen könne.