Düsseldorf - Die Spendenbereitschaft für die Flutopfer ist überwältigend. Über 25 Millionen Euro waren schon Mitte der Woche bei Caritas international eingegangen, darin enthalten allein 3,7 Millionen Euro aus der Aktion der FUNKE Mediengruppe mit der Caritas in NRW. Die ersten Gelder daraus sind ausgezahlt, erklärt der Aachener Diözesan-Caritasdirektor Stephan Jentgens. Allein in seinem Verband sind mit Stand von Donnerstag bereits 100 Anträge eingegangen und rund 200.000 Euro ausgezahlt worden. "Uns ist bewusst, dass dies gerade erst der Anfang ist", sagt Jentgens. Mit Hochdruck sind hier und in den ebenfalls betroffenen Diözesen Essen, Köln und Paderborn die Strukturen geschaffen worden, um ebenso schnell wie gerecht die Hilfsgelder zu verteilen.
Insgesamt rechnet die Caritas mit einer Projektdauer von etwa zwei Jahren. Nach den Soforthilfen "werden wir auch die Sanierung und den Wiederaufbau unterstützen müssen", erklärt Jentgens. Bei allem Bemühen um Schnelligkeit werde es notwendig bleiben, angemessen die Bedürftigkeit der Antragsteller zu prüfen. In Verantwortung gegenüber den Spendern müsse die ordnungsgemäße Verwendung der Gelder gesichert sein.
In den Diözesan-Caritasverbänden, die in enger Abstimmung mit den örtlichen Verbänden die Gelder verteilen, sind Fluthilfekoordinatoren benannt und geschult worden. Caritas-Mitarbeitende aus den ostdeutschen Bundesländern und Bayern unterstützen sie mit ihrer Erfahrung aus bisherigen Flut-Katastrophen. Neben den finanziellen Hilfen bemüht sich die Caritas unter anderem um die Vermittlung von Bauingenieuren zur schnellen Überprüfung der Statik der beschädigten Gebäude sowie die Beschaffung von Bautrocknern.
In großem Umfang sind auch Einrichtungen der Caritas von der Flut beschädigt. So mussten rund 100 Mitarbeitende das Gebäude der Caritas in Schleiden räumen, da zunächst die Statik geprüft werden muss. Mehrere ihrer Einrichtungen kann derzeit zum Beispiel auch die Caritas Euskirchen nicht nutzen. Trotzdem wird neben den Aufräumarbeiten dafür gesorgt, dass die Beratungs- und Hilfsangebote so weit wie möglich aufrechterhalten werden. Unterstützung dafür gibt es aus Verbänden der Caritas in ganz NRW unter anderem in der ambulanten Pflege.