Lobbyarbeit für eine sozialere Europäische Union und ein soziales Europa
Der Deutsche Caritasverband (DCV) unterhält daher für die Vertretung der Belange von armen und ausgegrenzten Menschen und seiner verbandlichen Interessen auf europäischer Ebene eine Hauptvertretung in Brüssel. Die Aufgabengebiete der Mitarbeiter(innen) der EU-Vertretung sind dabei vielfältig.
Aufgabengebiete der EU-Vertretung des Deutschen Caritasverbandes
Die Mitarbeiter(innen) der EU-Vertretung des Deutschen Caritasverbandes
- vertreten die europapolitischen Interessen der Caritas in Deutschland, insbesondere die Belange von benachteiligten Menschen sowie von sozialen Diensten und Einrichtungen;
- bringen die Positionen in die Institutionen der Europäischen Union und in unterschiedliche Netzwerke ein;
- analysieren und kommentieren die europäische Sozialpolitik;
- informieren die Caritas in Deutschland über aktuelle europäische Entwicklungen;
- informieren über EU-Förderpolitik (Orientierungsberatung, Seminare);
- unterstützen die Europäisierung der Facharbeit im DCV
- stehen in regelmäßigem Austausch mit den Fachreferaten des DCV und den EU-Referent(inn)en der Diözesan-Caritasverbände, um Fragen und Anliegen der regionalen und lokalen Ebene in die Arbeit einfließen zu lassen;
- engagieren sich in verschiedenen Arbeitsstrukturen, etwa in der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW), dem Deutschen Verein für öffentliche und private Fürsorge, bei Caritas Europa und anderen europäischen Netzwerken, wie zum Beispiel der Social Platform, dem zentralen Verbund europäischer Netzwerke im Bereich der Sozialpolitik;
- veröffentlichen gemeinsam mit der Bank für Sozialwirtschaft (BfS) den verbandsinternen EUFIS-Newsletter mit sozial- und förderpolitischen Informationen;
- verschicken regelmäßig sozialpolitische Updates über den hauseigenen EU-Newsletter und den neue caritas-Infoservice "Europa"
- unterstützen außerdem Besuchergruppen, die sich im Brüsseler Büro zum Austausch oder zu Veranstaltungen treffen.
Die Lobbyarbeit des DCV für eine sozialere EU findet auf nationaler und EU-Ebene statt. Deshalb müssen alle Arbeitsbereiche der Caritas die EU-Dimension miteinbeziehen, wenn sie Positionen erarbeiten. Die Mitarbeiter(innen) der EU-Vertretung des DCV in Brüssel beraten, fördern und unterstützen diesen Prozess der Europäisierung der Caritas in Deutschland.
Die Konsultationsbeiträge und Stellungnahmen des DCV in Brüssel zu Maßnahmen und Vorschlägen von EU-Institutionen entstehen in enger Abstimmung zwischen den Fachreferaten in Freiburg, dem Berliner Büro, der EU-Vertretung in Brüssel und dem Sekretariat von Caritas Europa, dem europäischen Dachverband der Caritas.
Zusammenarbeit mit Caritas Europa
Der DCV setzt sich gemeinsam mit gemeinsam mit Caritas Europa (CE) für ein sozialeres Europa innerhalb aber auch über die EU-Grenzen hinaus ein. CE-Mitgliedsorganisationen kommen nicht nur aus der EU, sondern auch aus anderen Ländern Kontinentaleuropas, wie Georgien oder der Ukraine. CE arbeitet zum Beispiel an vergleichenden Studien zur sozialen Situation in verschiedenen europäischen Ländern, an der Verbesserung der europäischen Migrations- und Entwicklungspolitik und koordiniert die Caritas-Katastrophenhilfe in Europa.
Die deutsche Caritas mischt sich ein
Ein Arbeitsschwerpunkt der EU-Vertretung des DCV ist die Sozialpolitik der EU. Dabei vertritt sie die Belange ausgegrenzter und von Armut betroffener Menschen. So begleitet das Brüsseler Büro intensiv die Umsetzung der Europa-2020-Strategie und insbesondere das Ziel, die Zahl der von Armut oder sozialer Ausgrenzung bedrohten Menschen in der EU bis 2020 um 20 Millionen zu senken. Ein Schwerpunkt für die neue Legislaturperiode des Europäischen Parlaments 2019-2024 wird die Bestimmung einer Nachfolgestrategie über 2020 hinaus sein.
Große Relevanz für die Caritas als Dienstleistungserbringer hat auch die Einmischung in die politische Diskussion über den Einfluss des wettbewerbsorientierten europäischen Binnenmarktes auf die Erbringung sozialer Dienstleistungen. Weitere Themen sind Migration und Asyl, Arbeitsmarkt- und Beschäftigungspolitik, Digitalisierung, Gesundheit, Gleichberechtigung, Familien-, Anti-Diskriminierungs- sowie Bildungs- und Jugendpolitik.