Düsseldorf - Mit einer Fotoausstellung zur Problematik der Langzeitarbeitslosigkeit beteiligt sich die Caritas am NRW-Tag in Düsseldorf (26. bis 28. August). Am Beispiel von sechs echten Schicksalen wird dargestellt, wie ausgegrenzt sich Menschen ohne Arbeit fühlen und wie es ihnen geht, wenn sie in einer Arbeit ankommen. Passanten und Besucher des NRW-Tags sind eingeladen, die Porträts zu betrachten, die Geschichten der Menschen dahinter kennenzulernen und sich mit Arbeitslosigkeit und ihren Folgen auseinanderzusetzen.
Mehr als 730.000 Männer und Frauen sind in Nordrhein-Westfalen aktuell ohne Arbeit. Satte 42,5 Prozent davon sind langzeitarbeitslos, so waren also im Juli 2016 über 310.000 Menschen schon länger als ein Jahr ohne Job. Diese Zahl ist seit Jahren vergleichsweise konstant. Je länger jemand arbeitslos ist, desto geringer werden seine Chancen, wieder in den Arbeitsmarkt zurückkehren zu können.
Am kommenden Wochenende feiert Nordrhein-Westfalen in der Landeshauptstadt - und das aus doppeltem Grund. Das "Bindestrichland" Nordrhein-Westfalen wird 70 Jahre - und Düsseldorf ist zugleich seit 70 Jahren Landeshauptstadt. Das dreitägige Bürgerfest wird am Freitag, den 26. August, eröffnet und bis zum Sonntag, den 28. August, ein abwechslungsreiches Programm bieten.
"Wir freuen uns mit dem Land und seinen Bürgerinnen und Bürgern über 70 Jahre Demokratie, Freiheit und Frieden", sagt Heinz-Josef Kessmann, Sprecher der Diözesan-Caritasdirektoren in NRW. "Aber für die Caritas ist beim Bürgerfest auch wichtig, die Benachteiligten, die Armen, die Menschen am Rande zu sehen, zu beteiligen und zu integrieren."
"Das Thema Langzeitarbeitslosigkeit wird von der Politik sträflich vernachlässigt. Nur jeder 11. Hartz-IV-Empfänger wird mit einem arbeitsmarktpolitischen Angebot gefördert. Menschen mit brüchigen Berufsbiographien und sozialen Schwierigkeiten haben so gut wie keine Chance" kritisiert Thomas Salmen, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes Düsseldorf.
Die psychischen und physischen Folgen für die Betroffenen sind verheerend: Verarmung, psychologische und gesundheitliche Probleme, gesellschaftlich-kulturelle und soziale Isolation, familiäre Spannungen und Konflikte bis hin zur Sucht. Bei Personen, die mehr als zwei Jahren ohne Arbeit sind, steigt das Sterblichkeitsrisiko um fast das Vierfache.
Die Caritas in NRW und der Caritasverband Düsseldorf e. V. laden herzlich ein zur Fotoausstellung "Stell mich an, nicht aus!" und zu Gesprächen und Begegnung.
Wann? NRW-Tag (27. und 28. August)
zwischen 11.00 und 19.00 Uhr
Wo? Düsseldorf, Moselstraße, zwischen Platanenallee und Landtag
Den Informationsstand betreuen Langzeitarbeitslose aus Caritas-Beschäftigungsprojekten. Daneben stehen auch die Diözesan-Caritasdirektoren Dr. Frank Johannes Hensel (Erzbistum Köln) und Josef Lüttig (Erzbistum Paderborn) und Thomas Salmen (Vorstand Caritasverband Düsseldorf) zu Gesprächen zur Verfügung.
Weitere Angebote:
Direkt neben dem Ausstellungskubus stellt sich der "Stromspar-Check" vor, ein Projekt, in dem langzeitarbeitslose Menschen kostenlose Beratungen zum Energiesparen für einkommensarme Haushalte anbieten. Die Caritas-Projekte "vielfalt.viel wert" und "EiNZIGWARE" zeigen kreative Upcycling-Produkte und möchten damit auf die ökologischen, sozialen und kreativen Dimensionen von Vielfalt hinweisen. Interessierte können sich in der innovativen Veranstaltungsform "lebende bibliothek" für die Dauer von 30 Minuten ein Buch ausleihen und lesen - nur dass in diesem Fall die Bücher echte Menschen sind und das Lesen hier ein Gespräch unter Vier-Augen bedeutet.
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