Die Redewendung "Über die Wupper gehen" hat viele Bedeutungen: So wird sie als heimische Analogie zu "über den Jordan gehen" (= sterben) gedeutet. Das mag damit zu tun haben, dass im 19. Jahrhundert auf einer Insel in der Wupper, die die Städte Elberfeld und Barmen trennte, ein Gericht stand; am Ufer entstand damals ein neues Gefängnis mit Hinrichtungsplatz. Wer zu einer Gefängnisstrafe oder gar zum Tode verurteilt wurde, "ging über die Wupper". Auch der wirtschaftliche Bankrott wurde auf der "Gerichtsinsel" verhandelt.
Eine andere Herleitung hat mit Fahnenflucht zu tun: Lange war die Wupper Grenzfluss zwischen dem Herzogtum Berg und der Grafschaft Mark, die an Preußen gefallen war. Der preußische Soldatenkönig Friedrich Wilhelm I. schickte seine Zwangsrekrutierer auch in diese Provinz. Um dem Zwangsdienst im preußischen Heer zu entkommen, gingen die jungen Männer ins nahe Exil, sie "gingen über die Wupper". Diese Abwanderung hatte übrigens bemerkenswerte Folgen beiderseits des Flusses. Während im bergischen Barmen durch den Zuwachs an leistungsfähigen Arbeitskräften die Industrie spürbar prosperierte, folgte im märkischen Schwelm ein wirtschaftlicher Niedergang.
Im Wahljahr 2017 stellt die Caritas in NRW mit der Frage "Über die Wupper gehen?" diese Bedeutungen in einen aktuellen politischen Kontext. Mit Blick auf Populismus kommt es umso mehr darauf an für Solidarität und Mitmenschlichkeit einzutreten. Die Caritas will Brücken bauen für ein starkes und lebensfreundliches Land.
Die Caritas tritt für ein soziales NRW ein!
Bei der Landtagswahl am 14. Mai geht es um die Zukunft unseres Landes. Wir laden Sie ein, bei einer politischen Kaffeetafel darüber zu diskutieren!
Burkard Schröders
Direktor des Caritasverbandes für das Bistum Aachen
Generalvikar Klaus Pfeffer
Vorsitzender des Caritasverbandes für das Bistum Essen
Dr. Frank Johannes Hensel
Direktor des Diözesan-Caritasverbandes für das Erzbistum Köln
Heinz-Josef Kessmann
Direktor des Caritasverbandes für die Diözese Münster
Josef Lüttig
Direktor des Caritasverbandes für das Erzbistum Paderborn
Programm
12.00 Uhr Eintreffen und Begrüßung
Heinz-Josef Kessmann, Sprecher der Diözesan-Caritasdirektoren NRW,
Dr. Christoph Humburg, Vorstandsvorsitzender des Caritasverbandes Wuppertal/Solingen
Vorstellung der Themen (Moderation: Susanne Bossy):
- Arbeit und sozialer Arbeitsmarkt
- Kitas als Orte der Chancengleichheit
- Armut in NRW
- Perspektiven für Geflüchtete
- Leben im Alter
Bergische Kaffeetafel
Zeit und Raum für Gespräche
Musik
Talks und Interviews zu den genannten Themen mit
- Landespolitikern und Landtagskandidaten
- Caritas-Experten und Verantwortlichen aus den Diözesan-Caritasverbänden, Orts- und Kreiscaritasverbänden sowie Fachverbänden
Schlusswort: Heinz-Josef Kessmann, Sprecher der Diözesan-Caritasdirektoren NRW
ca. 15.00 Uhr Abschluss und Ausklang
Es erleichtert unsere Planung, wenn Sie sich anmelden: jennifer.reiss@caritasnet.de
Veranstalter
Ansprechperson
+49 211 5160662-5
Zeitschrift der Diözesan-Caritasverbände Aachen, Essen, Köln, Münster und Paderborn
Hubertusstraße 3
40219 Düsseldorf