Die Caritas in NRW bilanzierte bei ihrem Fachtag in Düsseldorf: "112.000 Haushalte erzielen mit 1,2 Millionen eingebauten Soforthilfen Energieeinsparungen von 125 Millionen Euro. Das ist zusammengefasst das beeindruckende Ergebnis der Arbeit, die die Stromsparhelferinnen und Stromsparhelfer in den letzten zehn Jahren allein an den Standorten in NRW geleistet haben."
Um sie, die Stromsparhelferinnen und Stromsparhelfer, geht es in dieser Broschüre. Denn neben der nachhaltigen Bekämpfung von Energiearmut und der umfassenden Beratung zum effizienteren Umgang mit Ressourcen will der Stromspar-Check Arbeitsplätze schaffen und Beschäftigung und Qualifizierung fördern. Allein in NRW waren Ende 2018 an 35 Standorten 350 Stromsparhelferinnen und Stromsparhelfer unterwegs; insgesamt waren in den vergangenen zehn Jahren rund 2.500 Frauen und Männer an den Projektstandorten tätig.
Wie sind sie zum Stromspar-Check gekommen, was ist aus ihnen geworden? Einmal im Jahr werden in einer Abfrage bei den Standorten Zahlen, Daten und Fakten zur Beschäftigung und Vermittlung der Stromsparhelferinnen und Stromsparhelfer erhoben. Sie zeigen: In über einem Drittel der Fälle ist es gelungen, trotz schwierigster Ausgangsbedingungen am Arbeitsmarkt benachteiligten Personen klare Anschlussperspektiven zu eröffnen; etwa in einer regulären Beschäftigung im Handwerk, in der Industrie oder in der Wohlfahrtspflege (12 %), in einer weiteren geförderten Maßnahme (16 %) oder in einer Fort- oder Weiterbildung (4 %).
Der Stromspar-Check ist für die Caritas deshalb ein gelebter und erfolgreicher Baustein eines Sozialen Arbeitsmarkts, der Teilhabe an und durch Arbeit ermöglicht, aber keine abgeschottete "Sonderwelt" und deshalb auch keine Einbahnstraße ist. Im Stromspar-Check werden langzeitarbeitslose Menschen für ihre vielseitigen und anspruchsvollen Aufgaben umfassend geschult; sie arbeiten in Teams mit erfahrenen Kolleginnen und Kollegen zusammen, können ihre beruflichen und persönlichen Stärken neu entfalten. So entwickeln sich Menschen im Stromspar-Check in geförderter Beschäftigung weiter und oft auch aus der Förderung heraus.
In dieser Broschüre lassen uns fünf ehemalige Stromsparhelferinnen und Stromsparhelfer an ihren "arbeitsmarktpolitischen Erfolgsgeschichten" teilhaben. Sie haben berufliche Perspektiven ohne zusätzliche Lohnkostenzuschüsse gefunden; einige beim gleichen Träger, einige sogar im Stromspar-Check selbst. Ihre Geschichten machen Mut und weisen Wege in die Zukunft.
Seit Januar 2019 bietet das Teilhabechancengesetz endlich deutlich verbesserte Möglichkeiten, langzeitarbeitslosen Menschen mit Coaching, Qualifizierung und öffentlich geförderter Beschäftigung nachhaltige Teilhabe am Arbeitsmarkt zu eröffnen. Die Caritas wird als Wohlfahrtsverband der katholischen Kirche und großer Arbeitgeber in NRW auch mit dem Stromspar-Check ihren Beitrag dazu leisten, diese Chancen zu nutzen.
Heinz-Josef Kessmann
Sprecher der Diözesan-Caritasdirektoren in NRW