Düsseldorf - Die Caritas in NRW warnt vor einer Schwächung der europäischen Idee. "Europa ist nicht nur wirtschaftlich und gesellschaftlich, sondern insgesamt ein großes Friedensmodell, welches wir unter keinen Umständen aufgeben dürfen", sagte der Paderborner Diözesan-Caritasdirektor Ralf Nolte am Dienstag (28.5.) bei einem Online-Polit-Talk zur Europawahl. Ein friedliches Miteinander in Europa brauche eine funktionierende Zivilgesellschaft und bürgerliches Engagement, betonte er. "Wir wollen leben in einem Europa, in dem Frieden herrscht und in dem Menschenrechte, Demokratie, soziale Gerechtigkeit und Rechtsstaatlichkeit die höchsten Güter sind", unterstrich Nolte bei dem Talk unter dem Motto "#care4EU". Die Caritas in NRW setze sich für ein soziales gemeinsames Europa und gute europäische Regelungen ein. Bei dem Online-Polit-Talk diskutierten Caritas Expert*innen mit Politiker*innen aus demokratischen Parteien, die für das Europaparlament kandidieren.
Auch der Münsteraner Diözesan-Caritasdirektor Dominique Hopfenzitz betonte die Bedeutung des sozialen Fundaments für ein weiter wachsendes Europa. Er warnte vor Strömungen, die einen Rückzug auf die eigene nationale Identität für erfolgversprechender hielten. Dem sei nicht so. Hopfenzitz rief zur Teilnahme an der Europawahl auf. "Wählen ist Ausdruck von demokratischer Mitbestimmung, eine hohe Wahlbeteiligung stärkt das Europaparlament und damit die gemeinsame europäische Idee", sagte er.
Zum Wahlkampf für das EU-Parlament hat die Caritas in NRW ein Positionspapier mit konkreten sozialpolitischen Forderungen erarbeitet. Darin benennt sie vier Themenfelder, in denen sie in der nächsten Legislaturperiode des Europäischen Parlaments besonderen Handlungsbedarf sieht: Armutsbekämpfung, ein gemeinsames Asylsystem, Zugang zu fairer Arbeit sowie ein sozial gerechter Klimaschutz.
Um die Lebensverhältnisse innerhalb der EU weiter anzugleichen, fordert die Caritas die Umsetzung der europäischen Säule sozialer Rechte sowie eine inhaltliche Fokussierung und finanzielle Stärkung der europäischen Kohäsionspolitik. Für ein Europa, in dem Armut verhindert wird, fordert die Caritas zudem die vollständige Umsetzung der EU-Kinderrechts-Strategie und der Europäischen Garantie für Kinder!
Hinweis: Die Forderungen der Caritas in NRW zur Europawahl finden Sie hier.