Private Gastgeber unterstützen
Deutscher Caritasverband / Harald Oppitz, KNA
Wir müssen als Gesellschaft alles dafür tun, damit nicht nur die geflüchteten Menschen, sondern auch diejenigen, die sie willkommen heißen, unterstützt werden und gut durch diese Zeit kommen", erklärt Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa. Eine aktuelle Abfrage unter Caritasverbänden zeige: Der Bedarf an Beratung und Begleitung ist sehr groß. Entsprechende Angebote sind ein wichtiger Baustein dafür, dass private Aufnahme längerfristig möglich ist.
An bundesweit 20 Standorten, zum Beispiel in Köln, Chemnitz oder Wuppertal, betreibt die Caritas eigens eingerichtete Anlauf- und Beratungsstellen für private Gastgeber und die Menschen, die sie aufgenommen haben. Angeboten werden etwa Mediationen bei Konfliktsituationen und die Weitervermittlung der Geflüchteten an zuständige Ämter und Dienste - damit die Gastgeber sich nicht auch noch um einen Kitaplatz, um Anträge auf Sozialleistungen oder psychologische Unterstützung kümmern müssen. Diese spendenfinanzierten Anlaufstellen der Caritas haben zum Teil lange Wartelisten.
"Gastfamilien sind oft Ansprechpartner für alle Fragen, beispielsweise bei der Beantragung von Sozialleistungen", erklärt Irene Porsch, Flüchtlingsbeauftragte bei der Caritas im Erzbistum Köln. "Sie dürfen damit aber nicht alleingelassen werden. Nicht nur die Inflation und die Energiekrise wirken sich derzeit herausfordernd auf das Miteinander aus, die Gastfamilien selbst brauchen darüber hinaus fachliche Unterstützung. Nur so kann die private Aufnahme von Geflüchteten wirklich gelingen!" Es wäre aus Sicht der Caritas darüber hinaus begrüßenswert, wenn das besondere Engagement der Gastgeber entsprechend honoriert würde. Einzelne Kommunen in NRW haben Zuschüsse in Aussicht gestellt - bisher leider ohne Konkretisierung.