Adoptionsvermittlung gefährdet
Der Qualitätsanspruch soll steigen, gleichzeitig fehlt eine entsprechende Refinanzierung - das ist wirtschaftlich nicht zu stemmen", warnt Claudia Brinken vom Kölner Diözesan-Caritasverband. "Wir appellieren daher an das Land NRW, die Trägervielfalt zu sichern."
Schon seit Jahren sei ein Sterben der freien Adoptionsvermittlungsstellen zu beobachten, die im Gegensatz zu den kommunalen Jugendämtern keinerlei öffentliche Mittel für die Übernahme staatlicher Aufgaben erhielten. Allein in Nordrhein-Westfalen arbeiten 14 von insgesamt 20 freien Adoptionsvermittlungsstellen in Trägerschaft der Caritas und ihrer Fachverbände.
"Für Mütter, die ihre Kinder nach der Geburt abgeben, wird es immer schwieriger, eine nichtbehördliche Adresse zu finden, an die sie sich vertrauensvoll wenden können", sagt Claudia Brinken, Referentin für Adoptions- und Pflegekinderdienste und Frühe Hilfen. Oft begleiten die Beratungsstellen der Caritas Frauen und Männer lange vor der Geburt. "So entstehen intensive, vertrauensvolle Kontakte, die unheimlich wichtig sind. Das können die wenigsten kommunalen Adoptionsdienste bieten", stellt Brinken heraus. Dies gelte auch für die enge Nachbegleitung, die Adoptivfamilien nach der Adoption offenstehe.
Kooperationsvereinbarungen mit Jugendämtern könnten Stärken bündeln - zugunsten aller an einer Adoption Beteiligten. Brinken: "Leider gibt es diese in NRW jedoch nur an zwei Standorten, da viele Jugendämter auf ihrem Sicherstellungsauftrag hoheitlicher Aufgaben bestehen."