Junge Geflüchtete suchen einen Ausbildungsplatz
Der Kölner Diözesan-Caritasdirektor Dr. Frank Joh. Hensel appelliert an Behörden und Arbeitgeber, noch mehr für die Qualifizierung von Geflüchteten zu tun: "Ausbildung führt in Arbeit, und Arbeit ist der Schlüssel für eine erfolgreiche Integration in Deutschland", so Hensel, der auch Leiter der Flüchtlingshilfe im Erzbistum Köln, Aktion Neue Nachbarn (ANN), ist.
Die Berufsausbildung Geflüchteter scheitert noch zu oft an unzureichenden Sprachkenntnissen, fehlenden Schulabschlüssen und mangelndem Wissen über die Wege zur beruflichen Qualifizierung. Hensel fordert deshalb eine konsequente Integrationsbegleitung. "Geflüchtete brauchen verlässliche persönliche Ansprechpartner, damit sie Mut fassen und Behördengänge und Bewerbungsverfahren bewältigen."
Ehrenamtliche Jobpatinnen und -paten helfen Geflüchteten bei der beruflichen Orientierung, unterstützen am neuen Arbeits- oder Ausbildungsplatz, in der Berufsschule oder bei Ämtern.
"Die Menschen wollen ankommen und sich selbst etwas aufbauen. Dazu brauchen sie einige Zeit und Unterstützung", so Hensel weiter, und er erinnert daran, wie wichtig es für die gesellschaftliche Wahrnehmung ist, Geflüchtete in Arbeit zu bringen: "Wer einen Geflüchteten als Arbeitskollegen kennenlernt, kann Vorurteile abbauen."
Das Projekt "Neue Nachbarn - auch am Arbeitsplatz" wird von der Aktion Mensch gefördert. Es startete im Mai 2016, um bis April 2019 mindestens 300 ehrenamtliche Jobpatenschaften für Geflüchtete auf den Weg zu bringen. Schon jetzt ist diese Zahl mit 325 Patenschaften überschritten.