20 Jahre Aktion Lichtblicke
Am Anfang mussten sich die Beteiligten erst einmal kennenlernen und behutsam abtasten - zu unterschiedlich waren Fachlichkeit, Sprache, Arbeitsweise. Doch die Zusammenarbeit klappte 1998 schnell - gerade weil jeder der Partner seine spezifischen Kompetenzen einbrachte. So entstand die Aktion Lichtblicke.
"Schon im ersten Jahr war die Spendenbereitschaft überwältigend", erinnerte sich Martin Kunze, der damalige Programmdirektor von radio NRW, einige Jahre danach. Denn das Konzept von Lichtblicke überzeugte mit seiner Transparenz: "Die Hörer der NRW-Lokalradios spenden Geld, wir spielen die Wunschtitel und verteilen die Spenden über den Spendenbeirat", so Kunze. Von Anfang an das große Anliegen: benachteiligte Kinder und Jugendliche aus NRW sowie deren Familien, die in einer Notlage sind, finanziell zu unterstützen.
In zwei Jahrzehnten ist die Spendenaktion immer größer geworden. Über 50 Millionen Euro sind inzwischen an Spenden zusammengekommen, über 45000 Anträge auf Hilfe konnten bewilligt und über 180000 Kindern und Jugendlichen aus NRW konnte mit diesen Geldern geholfen werden. Beeindruckende Ergebnisse, die nur durch das unermüdliche Engagement und die vielen kreativen Ideen der zahlreichen Lichtblicke-Unterstützer zustande gekommen sind.
Denn was vor 20 Jahren als Charity-Aktion in der Vorweihnachtszeit begann, ist längst zu einer Aktion herangewachsen, bei der das ganze Jahr über Aktionen gestartet und Spenden eingeworben werden. Da sind die Firmen, die auf Weihnachtsgeschenke verzichten und stattdessen spenden, da sind die Belegschaften, die beim Betriebsausflug sammeln, Versteigerungen für den guten Zweck, Galadinner, Live-Konzerte, Sport-Events, Feste und Feiern, selbst eine "Schützenvogelentführung" zugunsten von Lichtblicke hat es schon gegeben.
Unabhängig, unparteiisch und sehr häufig einmütig entscheidet der Spendenbeirat über die eingehenden Anträge auf Hilfe. Maßstab ist immer das konkrete Ausmaß der individuellen Not. Wesentlich für die gute Arbeit war und ist die Galionsfigur an der Spitze des Beirates, die Schirmherrinnen und der Schirmherr der Aktion Lichtblicke. Das waren Karin Clement, Gertrud Steinbrück, Angelika Rüttgers als die Ehefrauen der jeweils amtierenden Ministerpräsidenten und Udo Kraft, Ehemann von Ministerpräsidentin Hannelore Kraft. Amtierende Schirmherrin ist Susanne Laschet. Allesamt sind sie starke Persönlichkeiten, die den Erfolg der Aktion Lichtblicke medienwirksam unterstützten. Und wer weiß schon ganz genau, ob nicht auch umgekehrt das ein oder andere Bild sozialer Realität den Weg in die Staatskanzlei gefunden hat - und so einen Beitrag für ein soziales NRW geleistet hat?