Zuwenig Ausbildungsplätze
Trotz der allgemein guten Arbeitsmarktlage "brauchen wir offensichtlich weiterhin berufsvorbereitende und ausbildungsbegleitende Angebote der Agentur für Arbeit", stellte der münstersche Diözesan-Caritasdirektor Heinz-Josef Kessmann fest. Stattdessen seien die Maßnahmen in den vergangenen Jahren zurückgefahren worden. Um allen Jugendlichen eine Auswahl zu bieten, müsste es sogar einen Ausbildungsplatzüberhang geben. Doch davon ist das Land weit entfernt.
Trotz des Fachkräftemangels schaffen die Arbeitgeber in vielen Branchen keine weiteren Ausbildungsplätze, zeigt der Arbeitslosenreport der LAG Freie Wohlfahrtspflege. Der Anteil jugendlicher Arbeitsloser ohne Lehre droht aufgrund dieser Angebotslücke weiter zu steigen. Heute haben landesweit 68 Prozent der Arbeitslosen unter 25 Jahren keinen Berufsabschluss. Gerade für Jugendliche, die Schwierigkeiten haben, einen Ausbildungsplatz zu finden oder ihre Berufsausbildung abzuschließen, "sind unterstützende Maßnahmen entscheidend, damit sie eine Ausbildung erfolgreich absolvieren können", sagte Kessmann.
Rückgang bei der Unterstützung
Doch der Arbeitslosenreport NRW zeigt, bei ausbildungsunterstützenden Maßnahmen für Jugendliche ist landesweit ein Rückgang festzustellen. Wurden 2012 noch knapp 28.000 ausbildungsbegleitende Maßnahmen gefördert, waren dies im Zeitraum von 11/2015 - 10/2016 nur noch knapp 18.750.
Der Arbeitslosenreport NRW basiert auf Daten der offiziellen Arbeitsmarktstatistik der Bundesagentur für Arbeit.