Krankenhäuser: Investieren aus Verantwortung
Mehr als 240 kirchliche Krankenhäuser in Nordrhein-Westfalen nehmen ihre Verantwortung für die Sicherstellung einer qualitativ guten pflegerischen und medizinischen Versorgung sehr ernst. Sie engagieren sich für die Menschen, sind an medizinischen Entwicklungen beteiligt, bilden viele Ärzte und Pflegekräfte aus. Sie sind vor Ort oftmals große Arbeitgeber und wichtige Partner der Unternehmen.
Dieses Engagement braucht eine solide Finanzierung. Die gesetzliche Grundlage dafür ist klar: Laut Krankenhausfinanzierungsgesetz muss das Land die Investitionskosten decken. Dieser Verpflichtung kommt es aber seit Jahren völlig unzureichend nach. Folglich haben baulicher Zustand und Ausstattung der Kliniken Defizite.
Ärzte und Mitarbeiter müssen häufig in viel zu kleinen Operationssälen arbeiten. Für Patientinnen und Patienten sind sanitäre Einrichtungen nicht überall alten- und behindertengerecht. Zimmer in den Kinderkliniken sind so eng, dass die Mit-Aufnahme der Eltern fast unmöglich ist. Auch die Einhaltung von gesetzlichen Vorgaben bei Umweltschutz, Hygiene, Arbeitssicherheit, Brandschutz, energieeffizienter Versorgung, Abfallentsorgung und Investitionen in IT-Technik sind zur Sicherstellung des reibungslosen Betriebsablaufes unaufschiebbar. Der aktuelle Bedarf an Investitionsmitteln liegt nach Erhebungen des Rheinisch-Westfälischen Instituts für Wirtschaftsforschung bei den freigemeinnützigen Krankenhäusern bei jährlich 900 Millionen Euro.
Viel zu lange haben die Träger die Verantwortung für eine gute Krankenhausversorgung in Nordrhein-Westfalen allein getragen, haben zum Teil Eigenmittel eingesetzt, haben anderswo gespart, um die Defizite der unzureichenden Investitionsförderung auszugleichen. Wir brauchen die notwendigen Fördermittel jetzt und in ausreichendem Maße, um weiterhin den Menschen in Nordrhein-Westfalen eine sichere und gute Krankenhausversorgung bieten zu können. Die Politik muss ihrer Verantwortung für die Krankenhäuser nachkommen. Wir wünschen uns einen konstruktiven Dialog und die Entwicklung neuer Perspektiven, ein "Bündnis für gesunde Krankenhäuser" und ein "Investieren aus Verantwortung".