Interkulturelle Kompetenz wird wichtiger
Prof. em. Klaus J. Bade auf der Vertreterversammlung des Diözesan-Caritasverbandes für das Bistum Aachen.Caritas
In Zukunft werde interkulturelle Kompetenz immer wichtiger werden. Sowohl Einheimischen als auch Zuwanderern müssten die Spielregeln deutlich gemacht werden, nach denen die Gesellschaft in Deutschland funktioniere. Diese seien im Grundgesetz festgelegt, sagte Bade. Auch müsse die einheimische Bevölkerung besser über Migration aufgeklärt werden. Migration über große Distanz bedeute zumeist eine positive Auslese, da in der Regel nur die Starken, Mutigen und Risikobereiten ihre Heimat verließen. "Das sollte die Bevölkerung deutlicher hören", so Bade, der den bundesweiten Rat für Migration begründete.
Die Lösung der Flüchtlingsfrage in Europa sei durch die Schließung der Balkanroute nur vertagt, sagte der Migrationsforscher, Sie könne nur gelöst werden, wenn Europa seine Politik gegenüber den Herkunftsländern verändere. "Wenn wir uns nicht um die Dritte Welt kümmern, kommt sie zu uns, Wenn wir das verhindern, verraten wir unsere christlichen Grundwerte", sagte Bade.
Die Gesellschaft müsse teilen lernen. Zu spenden sei gut, aber nicht gut genug.