Altenpflegeschulen besser fördern
"Wir appellieren dringend an die Landesregierung, die Förderung anzuheben und die Fachseminare mit den benötigten Mitteln zu unterstützen", sagte Heinz-Josef Kessmann, Sprecher der Diözesan-Caritasdirektoren in Nordrhein-Westfalen. Seit 2007 habe das Land die Fördermittel für die Fachseminare immer weiter gekürzt, längst sei NRW bundesweit Schlusslicht, kritisierte der Diözesan-Caritasdirektor. "Die Not der Fachseminare ist so groß, dass wir als Caritas alle Schritte unterstützen, um auf das Dilemma öffentlich aufmerksam zu machen und die Politik in die Verantwortung zu nehmen", sagte er.
Die Caritas in NRW unterstützte daher die Initiative "Kostendeckung - was sonst?" bei ihrer Protestaktion vor dem Düsseldorfer Landtag. Ziel: eine bessere Nachwuchsförderung in der Altenpflege. "Uns liegt die Pflegeausbildung am Herzen", sagte Kessmann.
Die Caritas weist darauf hin, dass der Bedarf an Altenpflegern stetig wächst. Derzeit fehlen bundesweit 30000 Pflegekräfte, schon 2015 verschärft sich der Mangel: Dann fehlen nach Berechnungen des Statistischen Bundesamtes 152000 Pflegekräfte.
"Der demografische Wandel und die zunehmende Konkurrenz zu anderen Ausbildungsberufen machen es dringend erforderlich, die Qualität der Altenpflegeausbildung zu halten und an die wachsenden Anforderungen im Gesundheits- und Pflegebereich anzupassen", so Diözesan-Caritasdirektor Kessmann. Die Unterdeckung in der Finanzierung der Fachseminare werde auch durch das Forschungsgutachten zur Finanzierung eines neuen Pflegeberufegesetzes bestätigt, das 2013 im Auftrag der Bundesministerien für Gesundheit und für Senioren veröffentlicht wurde.
Bund und Länder fürchten den Pflegenotstand. Mit einer Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive in der Altenpflege, die von Bund, Ländern und Verbänden gemeinsam vorangetrieben wird, sollen mehr Pflegekräfte ausgebildet werden. In NRW hat die rot-grüne Landesregierung 2012 eine Umlagefinanzierung in der Altenpflegeausbildung eingeführt. Damit ist es gelungen, die Zahl der Auszubildenden um mehr als 20 Prozent zu steigern.
Doch der Blick auf das Detail offenbart neue Probleme: Was fehlte, war die entsprechende Förderung der schulischen Ausbildungsplätze in den Altenpflegeschulen, auch Fachseminare für Altenpflege genannt.