Essener Caritas kritisiert Arbeitspflicht für Geflüchtete
Die Caritas im Bistum Essen spricht sich gegen eine Arbeitspflicht für Flüchtlinge aus. Stattdessen fordert sie, ihnen den Zugang zum regulären Arbeitsmarkt zu erleichtern.
Die aktuelle Debatte um Pflichtmaßnahmen führe nicht zu mehr Akzeptanz von Schutzsuchenden in der Gesellschaft, erklärte die Direktorin des Essener Caritasverbandes, Stefanie Siebelhoff. "Inmitten der Gemengelage von Zuwanderungsbegrenzung, dem Narrativ gesellschaftlicher Überforderung und europäischer Abschottungspolitik wirken solche Maßnahmen populistisch, aber wenig integrationsfördernd", kritisierte Siebelhoff.
Im Saale-Orla-Kreis in Thüringen sollen Asylbewerber zu vier Stunden Arbeit pro Tag verpflichtet werden. Auch Essen prüft, ob das möglich ist. Grundlage ist eine entsprechende Regelung im Asylbewerberleistungsgesetz.
Laut Siebelhoff wollen sich viele Geflüchtete integrieren und arbeiten. Mit Sanktionen verknüpfte Arbeitsdienste hätten aber einen gegenteiligen Effekt.
nvb/KNA