Stefanie Siebelhoff ist Direktorin des Caritasverbandes für das Bistum Essen.Foto: Nicole Cronauge
Essen/Düsseldorf - Mit der Berufung der Caritasdirektorin für das Bistum Essen, Stefanie Siebelhoff, bringt die Caritas NRW ihre Expertise in die neue Landesstelle Katastrophenschutz ein. Mit dieser Initiative verfolgt das Land NRW das Ziel, die Zusammenarbeit zwischen Bund, Ländern, Kommunen und Hilfsorganisationen in Krisenfällen besser zu koordinieren.
"Die Landesstelle ist ein wichtiger Schritt hin zu einer effektiveren, widerstandsfähigeren Gefahrenabwehr", sagt Siebelhoff. Die Caritas bringe ihre besondere Kompetenz in der psychosozialen Unterstützung, der Nachsorge und der langfristigen Begleitung von Betroffenen ein - Kompetenzen, die sie in den vergangenen Jahren mehrfach unter Beweis gestellt habe: sei es während der Corona-Pandemie, bei der Aufnahme Geflüchteter oder in der Flutkatastrophe 2021, die sich nun zum vierten Mal jährt.
Einsatz bei der Flut-Katastrophe
"Die Flutkatastrophe im Sommer 2021 hat eindrücklich gezeigt, wie verletzlich unsere Gesellschaft ist - selbst mitten in Europa. Und es war sicherlich nicht die letzte Katastrophe dieser Art. Der menschengemachte Klimawandel wird uns künftig noch häufiger und intensiver fordern", betont Siebelhoff. "Gerade in solchen Extremsituationen braucht es neben einem funktionierenden Katastrophenschutz und professionellen Blaulichtorganisationen auch Einrichtungen wie die Caritas. Wir kümmern uns um die sozialen und seelischen Folgen dieser Krisen - und bleiben an der Seite der Menschen, auch wenn die unmittelbare Notlage vorbei ist und es um die langfristige Bewältigung von Traumata oder Lebensbrüchen geht."
Nach der Flut-Katastrophe am 14./15. Juli 2021 war die Caritas in Nordrhein-Westfalen unmittelbar und dann auch langfristig für die betroffenen Menschen da. Mit der Errichtung von Fluthilfebüros leisteten die örtlichen Caritasverbände akute Nothilfe und Ausstattungshilfe für Betroffene. Sie unterstützten bei Anträgen für den Wiederaufbau, der Traumabewältigung und der sozialen Stabilisierung. Damit schloss die Caritas an die akute Versorgung durch die Blaulichtorganisationen an und begleitet seitdem Betroffene nachhaltig durch und aus der Krise. Mittlerweile liegt der Schwerpunkt auf Projekten der Nachsorge und Krisenresilienz. "Die Caritas ist flächendeckend präsent - mit Diensten, Einrichtungen und Ehrenamtlichen in ganz Deutschland. Diese Nähe ermöglicht es, im Katastrophenfall schnell und zielgerichtet zu helfen, weil die Caritas bereits vor Ort ist, die Menschen kennt und Vertrauen genießt. Eine Nähe zu den Menschen, die wir in die Arbeit der Landesstelle gerne einbringen", so Siebelhoff.
Hintergrund: Mit einer neuen Landestelle Katastrophenschutz will das Innenministerium im Katastrophenfall besser aufgestellt sein. Das Konzept dazu hatte NRW-Innenminister Herbert Reul kürzlich im Landtag vorgestellt. Der Aufbau der Stelle soll 2026 abgeschlossen sein. Die Idee für eine Landesstelle für Katastrophenschutz war Teil eines mehrere Punkte umfassenden Plans nach der Hochwasserkatastrophe 2021.