Münster/Düsseldorf - Die Caritas in NRW warnt vor den Folgen steigender Arbeitslosigkeit im Zuge der Wirtschaftskrise. "Vor allem Langzeitarbeitslose und Geringqualifizierte werden überproportional betroffen sein, wenn die Krise auf den Arbeitsmarkt voll durchschlägt", sagte der Münsteraner Diözesan-Caritasdirektor Heinz-Josef Kessmann am Mittwoch.
Zu befürchten sei gleichzeitig, dass die Kommunen bei sinkenden Einnahmen Beratungsangebote und Arbeitsmarktprogramme zurückfahren werden. "Das trifft wiederum zuerst die Schwächeren", warnte Kessmann, der auch Bundesvorsitzender der Bundesarbeitsgemeinschaft "Integration durch Arbeit" (IDA) im Deutschen Caritasverband ist.
Die Nähe zum ersten Arbeitsmarkt dürfe aber nicht das ausschlaggebende Kriterium für eine Förderung arbeitsloser Menschen sein, fordert die Caritas in NRW. Ein sozialer Arbeitsmarkt fördere die Integration benachteiligter Menschen in Arbeit.
"Die Wählerinnen und Wähler sollten sich vor der Kommunalwahl die Konzepte und Ideen der Lokalpolitiker für den lokalen Arbeitsmarkt genau anschauen", empfahl Kessmann. Die Kommunen dürften in ihrem Bemühen nicht nachlassen, auch zukünftig auf dem Arbeitsmarkt Programme für Benachteiligte anzubieten. Er schlage Kooperationen mit den Akteuren des regionalen Arbeitsmarktes vor, im Bereich der Gesundheits- und Sozialwirtschaft beispielsweise mit der Freien Wohlfahrtspflege. Außerdem könnten sich die Kommunen verpflichten, möglichst Betriebe zu beauftragen, die am Arbeitsmarkt benachteiligte Menschen beschäftigen, regte Kessmann an.