Düsseldorf/Köln - Ausgerechnet die Zukunftsinvestition Kindergrundsicherung finanzpolitisch aufzuhalten, sei fortschrittsfeindlich und unverantwortlich. "Die Kindergrundsicherung setzt genau dort an, wo Chancen auf Zukunft dieses Landes verbessert werden können und müssen", betont Hensel, der Diözesan-Caritasdirektor im Erzbistum Köln ist. "Rund ein Fünftel aller Kinder in Deutschland leben in Armut - das sind mehr als drei Millionen Kinder", so Hensel. Sie benötigten konkrete Förderung und einen sehr unkomplizierten Zugang zur Unterstützungsleistung. Viel zu viele Ansprüche auf soziale Leistungen würden bislang verfallen, weil Eltern den Weg durch die Bürokratie nicht finden. "Wir wissen, dass nur ein Viertel der Antragsberechtigten für Bildungs- und Teilhabemittel diese auch abrufen, beispielsweise Zuschüsse für eine Klassenfahrt oder den Sportverein", kritisiert der Caritas-Chef. Mit der Kindergrundsicherung habe diese Regierung die Gelegenheit, mehr Chancengleichheit für die herzustellen, die selbst noch nicht dazu in der Lage sind. "Alle Kinder und Jugendlichen müssen unabhängig vom Einkommen der Eltern mit vergleichbaren Entwicklungschancen aufwachsen können", fordert Hensel.
"Parteiprofilierte Sparanstrengungen ausgerechnet bei diesem Thema sind völlig unpassend", so Hensel. Laut Ampel-Koalitionsvertrag sollten mit der neuen Grundsicherung die bisherigen rund 150 familienpolitischen Leistungen gebündelt werden. "Das ist eines der zentralen Reformprojekte der Ampel, bei dem Bürokratieabbau, Chancenverbesserung und Zukunftssicherung Hand in Hand gehen. Gerade da müssten nun alle regierungsverantwortlichen Parteien vorangehen und Fortschrittsmotor sein", betont Hensel.